Installieren von LILO

Wenn Sie eine Workstation-, Server- oder Laptop-Installation ausführen, gehen Sie bitte direkt zu Abschnitt namens Konfigurieren des Netzwerks über.

Um Ihr Red Hat Linux System starten zu können, müssen Sie gewöhnlich LILO (LInux LOader) installieren. Dies ist an zwei Stellen möglich:

Master Boot Record (MBR)

Es wird empfohlen, LILO an dieser Stelle zu installieren, es sei denn, MBR wurde bereits für ein anderes Betriebssystem wie zum Beispiel System Commander oder den Bootmanager von OS/2 konfiguriert. MBR ist ein besonderer Bereich auf Ihrer Festplatte, die automatisch vom BIOS Ihres Computers geladen wird, und ist der Punkt, an dem LILO die Kontrolle über den Bootprozess übernimmt. Wenn Sie LILO im MBR installieren, wird LILO beim Start Ihres Systems ein LILO boot: Prompt anzeigen. Nun können Sie Red Hat Linux oder jedes andere Betriebssystem starten, für das Sie LILO konfiguriert haben.

Der erste Sektor Ihrer Rootpartition

Es wird empfohlen, LILO im ersten Sektor einer Rootpartition zu installieren, wenn Sie bereits einen anderen Bootloader auf Ihrem System verwenden (beispielsweise den Boot Manager von OS/2). In diesem Fall wird dieser Bootloader die Kontrolle übernehmen. Sie können diesen Bootloader konfigurieren, um LILO zu starten (LILO wird anschließend Red Hat Linux starten).

Wenn Sie sich für LILO entscheiden, geben Sie an, wo Sie LILO installieren möchten (siehe Abbildung 4-8). Verwendet Ihr System nur Red Hat Linux, dann sollten Sie MBR wählen. Bei Systemen mit Windows 95/98 sollten Sie LILO im MBR installieren, so dass LILO beide Betriebssysteme starten kann.

Im Falle von Windows NT (und wenn Sie LILO installieren möchten) sollten Sie LILO im ersten Sektor der Rootpartition und nicht im MBR installieren. In diesem Fall müssen Sie eine Bootdiskette erstellen oder den NT Systemloader konfigurieren, um LILO vom ersten Sektor der Rootpartition starten zu können.

Weitere Informationen über die Konfiguration von LILO und NT finden Sie unter http://www.linuxdoc.org/HOWTO/mini/Linux+NT-Loader.html.

AchtungAchtung
 

Wenn Sie sich entscheiden, LILO nicht zu installieren, wird es nicht möglich sein, Ihr Red Hat Linux System direkt zu booten, und Sie benötigen eine andere Methode (beispielsweise eine Bootdiskette). Verwenden Sie diese Option nur, wenn Sie sicher sind, eine andere Methode zum Booten Ihres Red Hat Linux Systems zu haben!

Das Kontrollkästchen Linearen Modus verwenden ist standardmäßig ausgewählt. In den meisten Fällen sollte der lineare Modus aktiviert werden. Wenn Ihr Computer den linearen Modus für den Zugriff auf die Festplatten nicht verwenden kann, dann deselektieren Sie diese Option.

Abbildung 4-8 Konfigurieren von LILO

Wenn Sie dem Bootbefehl von LILO Standardoptionen hinzufügen möchten, geben Sie diese in das Feld der Kernel-Parameter ein. Alle von Ihnen eingegebenen Optionen werden auf den Linuxkernel übertragen, wenn dieser bootet.

Jede bootbare Partition wird aufgelistet, einschließlich der Partitionen anderer Betriebssysteme. Die Partition mit dem Dateisystem-Roots Ihres Red Hat Linux Systems besitzt ein Bootkennung von Linux. Auch andere Partitionen können Bootkennungen besitzen. Wenn Sie Bootkennungen für andere Partitionen hinzufügen (oder eine bestehende Bootkennung ändern) möchten, klicken Sie auf die entsprechende Partition. Anschließend können Sie die Bootkennung ändern.

AnmerkungBitte beachten
 

In der Spalte Bootkennung wird aufgelistet, was Sie am LILO:-Prompt eingeben müssen, um das gewünschte Betriebssystem zu starten. Sollten Sie sich nicht mehr an die in Ihrem System definierten Bootkennungen erinnern, drücken Sie einfach die Taste Tab am LILO: Prompt, um die entsprechende Liste anzuzeigen.

Konfigurieren von LILO

Auf diesem Bildschirm stehen mehrere Optionen für die Konfiguration von LILO zur Verfügung. Sie können sich auch dazu entscheiden, LILO nicht zu installieren.

Bootdiskette erstellen — die Option Bootdiskette erstellen wird standardmäßig aktiviert. Wenn Sie diese Diskette nicht erstellen möchten, müssen Sie diese Option deaktivieren. Es wird jedoch dringend empfohlen, eine Bootdiskette zu erstellen, denn sie ist aus folgenden Gründen sehr nützlich:

Partitionslose Installationen — wenn Sie eine partitionslose Installation ausführen, müssen Sie eine Bootdiskette erstellen. Ohne diese Diskette ist es nicht möglich, Red Hat Linux zu booten. Das gleiche gilt, wenn die Bootdiskette verlorengeht oder beschädigt wird.

Statt LILO — anstelle von LILO können Sie die Bootdiskette verwenden. Dies ist besonders hilfreich, wenn Sie zum ersten Mal mit Red Hat Linux arbeiten, auch weil die Booteinstellungen für Ihr anderes Betriebssystem unverändert bleiben. Wenn Sie eine Bootdiskette verwenden, können Sie problemlos zu Ihrem anderen Betriebssystem zurückkehren, indem Sie die Bootdiskette aus dem Laufwerk nehmen und das System neu starten. Wenn Sie lieber eine Bootdiskette statt LILO verwenden, müssen Sie sich vergewissern, dass Sie die Option LILO installieren nicht aktiviert haben.

Wenn ein anderes System LILO überschreibt — andere Betriebssysteme sind möglicherweise nicht so flexibel wie Red Hat Linux, was die Unterstützung von Bootmethoden betrifft. Sehr oft wird durch die Installation oder die Aktualisierung eines anderen Betriebssystems der MBR (in dem sich LILO befindet) überschrieben, so dass Sie die Red Hat Linux Installation nicht mehr booten können. In diesem Fall können Sie Red Hat Linux mit der Bootdiskette starten, um LILO anschließend neu zu installieren.

LILO nicht installieren — wenn Windows NT in Ihrem System installiert ist, möchten Sie möglicherweise LILO nicht installieren. Wenn Sie LILO aus diesem Grund nicht installieren, sollten Sie unbedingt eine Bootdiskette erstellen, andernfalls können Sie Linux nicht starten. Sie können sich auch entscheiden, die Einrichtung von LILO zu überspringen oder LILO nicht auf die Festplatte zu schreiben. Versichern Sie sich, dass die Option LILO installieren nicht ausgewählt ist, wenn Sie LILO nicht installieren möchten.

TipTipp
 

Für die Verwendung des Rettungsmodus stehen mehrere Optionen zur Verfügung:

  • wenn Sie die CD-ROM zum Booten verwenden, geben Sie linux rescue am Prompt boot: ein.

  • wenn Sie die Netzwerk-Bootdiskette verwenden, geben Sie linux rescue am Prompt boot: ein. Sie werden anschließend aufgefordert, die Rettungsdiskette aus dem Netzwerk zu laden.

  • wenn Sie die Bootdiskette verwenden, die zum Lieferumfang der Red Hat Linux Packung gehört. Geben Sie linux rescue am Prompt boot: ein. Sie können dann eine Installationsmethode und einen gültigen Installationsverzeichnisbaum für das Laden der Dateien auswählen.

Weitere Informationen zum Rettungsmodus finden Sie im Offiziellen Red Hat Linux Handbuch Benutzerdefinierte Konfiguration.

Alternativen zu LILO

Wenn Sie LILO nicht verwenden möchten, um Ihr Red Hat Linux System zu starten, stehen Ihnen mehrere Alternativen zur Verfügung:

Bootdiskette

Wie bereits erwähnt, können Sie hierzu die Bootdiskette verwenden, die vom Installationsprogramm erstellt wurde (sofern Sie die entsprechende Option aktiviert haben).

LOADLIN

Sie könnnen Linux über MS-DOS starten. Allerdings benötigt LOADLIN den Linux-Kernel (und eine initiale RAM-Disk, wenn Sie über ein SCSI-Adapter verfügen) auf einer MS-DOS-Partition. Dazu müssen Sie Ihr Red Hat Linux System zunächst auf andere Weise booten (zum Beispiel mit einer Diskette, auf der sich LILO befindet) und anschließend den Kernel in eine MS-DOS-Partition kopieren. LOADLIN finden Sie unter ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/system/boot/dualboot/ sowie auf den zugehörigen Mirror Sites.

SYSLINUX

SYSLINUX ist ein MS-DOS-Programm, das LOADLIN sehr ähnlich ist. Es ist ebenfalls unter ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/system/boot/loaders/ sowie auf den zugehörigen Mirror Sites erhältlich.

Einige kommerzielle Bootloader

Sie können Linux auch mit kommerziellen Bootloadern starten, zum Beispiel mit dem System Commander und Partition Magic. Hierzu muss jedoch LILO in Ihrer Linux-Root-Partition installiert sein.

SMP-Mainboards und LILO

Dieser Abschnitt gilt ausschließlich für Computer mit einem SMP- Mainboard. Wenn der Installer ein SMP-Mainboard in Ihrem System erkennt, werden automatisch zwei Einträge in lilo.conf angelegt (während normalerweise nur ein Eintrag erstellt wird.

Die beiden Einträge von lilo.conf tragen die Bezeichnung linux und linux-up. Mit linux wird das System standardmäßig gestartet. Falls Sie jedoch Schwierigkeiten mit dem SMP-Kernel haben, können Sie stattdessen den Eintrag linux-up zum Booten auswählen. Dabei bleiben sämtliche Funktionen erhalten, nur arbeiten Sie jetzt mit einem einzelnen Prozessor.