Im Folgenden finden Sie eine Liste von einigen nützlichen virtuellen Dateien im Top-Level des Verzeichnisses /proc.
![]() | Anmerkung |
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In den meisten Fällen entspricht der Inhalt der in diesem Abschnitt aufgeführten Dateien nicht denen in Ihrem Rechner. Dies liegt daran, dass sich die meisten Informationen auf die Hardware beziehen, auf der Red Hat Linux läuft. |
Diese Datei bietet Informationen über den Status des Advanced Power Management (APM) Systems und wird vom Befehl apm benutzt. Die Ausgabe dieser Datei auf einem System ohne Akku, das an das Stromnetz angeschlossen ist, sieht ähnlich dieser Ausgabe aus:
1.16 1.2 0x07 0x01 0xff 0x80 -1% -1 ? |
Wenn Sie den Befehl apm -v auf diesen Systemen ausführen, wird Folgendes angezeigt:
APM BIOS 1.2 (kernel driver 1.16) AC on-line, no system battery |
Auf nicht batteriebetriebenen Systemen kann apm nicht viel mehr bewirken, als den Rechner in den Standby-Modus zu versetzen. Der apm Befehl ist auf Laptops viel sinnvoller einzusetzen. Das zeigt auch die folgende Ausgabe von cat /proc/apm. Dies ist eine beispielhafte Ausgabe eines Laptops, der mit dem Stromnetz verbunden ist.
1.16 1.2 0x03 0x01 0x03 0x09 100% -1 ? |
Wird das gleiche Laptop für einige Minuten vom Stromnetz entfernt, ändert sich der Inhalt der Datei apm wie folgt:
1.16 1.2 0x03 0x00 0x00 0x01 99% 1792 min |
Das Programm apm macht nun eine lesbare Ausgabe aus diesen Daten:
APM BIOS 1.2 (kernel driver 1.16) AC off-line, battery status high: 99% (1 day, 5:52) |
Diese Datei zeigt die Parameter an, die dem Linux-Kernel zum Startzeitpunkt übergeben wurden. Eine /proc/cmdline Beispieldatei sieht wie folgt aus:
ro root=/dev/hda2 |
(ro); zeigt an, dass der Kernel read-only von der zweiten Partition auf dem ersten IDE Device /dev/hda2 geladen wurde.
Diese virtuelle Datei identifiziert den von Ihrem System verwendeten Prozessor. Eine typische Ausgabe sieht zum Beispiel wie folgt aus:
processor : 0 vendor_id : AuthenticAMD cpu family : 5 model : 9 model name : AMD-K6(tm) 3D+ Processor stepping : 1 cpu MHz : 400.919 cache size : 256 KB fdiv_bug : no hlt_bug : no f00f_bug : no coma_bug : no fpu : yes fpu_exception : yes cpuid level : 1 wp : yes flags : fpu vme de pse tsc msr mce cx8 pge mmx syscall 3dnow k6_mtrr bogomips : 799.53 |
processor — Gibt jedem Prozessor eine ID-Nummer. Wenn Ihr System nur über einen Prozessor verfügt, wird nur 0 angezeigt.
cpu family — Zeigt Ihnen den Prozessortyp an, den Ihr System benutzt. Basiert Ihr Rechner auf Intel, stellen Sie die Zahl einfach vor "86", um den Wert zu berechnen. Das ist besonders dann nützlich, wenn Sie die Architektur eines älteren Systems (586, 486, oder 386) herausfinden möchten. Da einige RPM Pakete für jede dieser speziellen Architekturen kompiliert werden, hilft Ihnen dieser Wert bei der Entscheidung, welches Packet zu installieren ist.
model name — Zeigt den Namen und den Projektnamen des Prozessors an.
cpu MHz — Zeigt die genaue Geschwindigkeit des Prozessors in Megahertz an.
cache size — Zeigt die Menge von verfügbarem Level 2 Cache des Prozessors an.
flags — Gibt eine Anzahl von Eigenschaften des Prozessors aus, wie zum Beispiel eine Floating Point Unit (FPU), oder die Verarbeitung von MMX-Befehlen.
Diese Datei zeigt die Zeichen- und Block-Geräte an, die zur Zeit im Kernel konfiguriert sind. Geräte, deren Module nicht im Kernel geladen sind, werden nicht berücksichtigt. Eine Beispiel-Ausgabe dieser virtuellen Datei finden Sie hier:
Character devices: 1 mem 2 pty 3 ttyp 4 ttyS 5 cua 7 vcs 10 misc 14 sound 29 fb 36 netlink 128 ptm 129 ptm 136 pts 137 pts 162 raw 254 iscsictl Block devices: 1 ramdisk 2 fd 3 ide0 9 md 22 ide1 |
Die Ausgabe von /proc/devices enthält die Major Number und den Namen eines Gerätes und ist in zwei größere Sektionen aufgeteilt: Character devices und Block devices.
Zeichen-Geräte (Character Devices) sind bis auf zwei wichtige Unterschiede sehr ähnlich zu Block-Geräten.
Block-Geräte haben einen Puffer, der das Ordnen von Zugriffen vor der Ausführung zulässt. Das ermöglicht zum Beispiel bei Festplatten oder anderen Speichergeräten eine effizientere Speicherung. Zeichen-Geräte benötigen diese Pufferung nicht.
Block-Geräte können Informationen in Datenblöcken einer bestimmten Größe senden und empfangen. Diese Größe kann je nach Gerät konfiguriert werden. Zeichen-Geräte senden Daten, ohne eine vorkonfigurierte Größe zu beachten.
Zusätzliche Informationen über Geräte finden Sie in: /usr/src/linux-2.4/Documentation/devices.txt.
Diese Datei enthält eine Liste von registrierten ISA Direct Memory Access (DMA) Kanälen, die verwendet werden. Eine Beispieldatei von /proc/dma sieht wie folgt aus:
4: cascade |
Diese Datei zeigt die Execution Domains, die gegenwärtig vom Linux-Kernel unterstützt werden, und die jeweilige Anzahl unterstützter "Personalities" (Persönlichkeiten) an.
0-0 Linux [kernel] |
Betrachten Sie Execution Domains als "Persönlichkeit" eines bestimmten Betriebssystems. Da andere Binär-Formate wie Solaris, UnixWare oder FreeBSD mit Linux verwendet werden können, kann ein Programmierer die Art verändern, wie das Betriebssystem bestimmte Systemaufrufe dieser Binärformate behandelt, in dem er die "Personality" eines Tasks ändert. Bis auf die Execution Domain PER_LINUX können unterschiedliche "Personalities" als dynamisch ladbare Module implementiert werden.
Diese Datei enthält eine Liste von Framebuffer-Geräten, inklusive der Framebuffer-Gerätenummer und dem zuständigen Treiber. Eine typische Ausgabe von /proc/fb für ein System mit einem Framebuffer-Gerät sieht wie folgt oder ähnlich aus:
0 VESA VGA |
Diese Datei zeigt eine Liste von Dateisystemen an, die zur Zeit vom Kernel unterstützt werden. Eine Beispielausgabe mit einem generischen /proc/filesystems sieht ähnlich wie folgendes aus:
nodev rootfs nodev bdev nodev proc nodev sockfs nodev tmpfs nodev shm nodev pipefs ext2 nodev ramfs iso9660 nodev devpts ext3 nodev autofs nodev binfmt_misc |
Die erste Spalte zeigt an, ob die Dateisysteme auf einem Block-Gerät liegen; wenn in der ersten Spalte nodev steht, bedeutet das, dass Sie nicht auf ein Block-Gerät gemountet sind. Die zweite Spalte zeigt die Namen des unterstützten Dateisystems an.
Der mount Befehl durchsucht die hier aufgelisteten Dateisysteme, wenn eines nicht als Argument angegeben wurde.
Diese Datei zeigt die Anzahl von Interrupts pro IRQ auf der x86 Architektur an. Eine typische /proc/interrupts Datei ähnelt dem Folgenden:
CPU0 0: 80448940 XT-PIC timer 1: 174412 XT-PIC keyboard 2: 0 XT-PIC cascade 8: 1 XT-PIC rtc 10: 410964 XT-PIC eth0 12: 60330 XT-PIC PS/2 Mouse 14: 1314121 XT-PIC ide0 15: 5195422 XT-PIC ide1 NMI: 0 ERR: 0 |
Bei einer Multi-Prozessor-Maschine sieht dies etwas anders aus:
CPU0 CPU1 0: 1366814704 0 XT-PIC timer 1: 128 340 IO-APIC-edge keyboard 2: 0 0 XT-PIC cascade 8: 0 1 IO-APIC-edge rtc 12: 5323 5793 IO-APIC-edge PS/2 Mouse 13: 1 0 XT-PIC fpu 16: 11184294 15940594 IO-APIC-level Intel EtherExpress Pro 10/100 Ethernet 20: 8450043 11120093 IO-APIC-level megaraid 30: 10432 10722 IO-APIC-level aic7xxx 31: 23 22 IO-APIC-level aic7xxx NMI: 0 ERR: 0 |
Die erste Spalte bezeichnet die IRQ Nummer. Jeder CPU im Rechner hat seine eigene Spalte und seine eigenen Interrupts pro IRQ. Die nächste Spalte bezeichnet den Typ des Interrupts und die letzte Spalte enthält den Namen des Geräts, das auf diesem IRQ angesprochen werden kann.
Jeder der (plattform-abhängigen) Interrupt-Typen in dieser Datei hat eine unterschiedliche Bedeutung. Bei x86 Rechnern kommen folgende Werte häufig vor:
XT-PIC — Die alten AT-Rechner Interrupts.
IO-APIC-edge — Das Spannungssignal dieses Interrupts variiert zwischen tief und hoch, und hat eine Flanke, an der der Interrupt ausgelöst und nur einmal signalisiert wird. Dieser Interrupt-Typ wird wie der IO-APIC-level Interrupt nur auf Systemen mit Prozessoren der 586 Familie und höher benutzt.
IO-APIC-level — Erzeugt Interrupts, wenn das Spannungssignal hoch geht, solange, bis das Signal wieder das Tief erreicht.
Diese Datei zeigt Ihnen das aktuelle Mapping des Systemspeichers für jedes physische Gerät an:
00000000-0009fbff : System RAM 0009fc00-0009ffff : reserved 000a0000-000bffff : Video RAM area 000c0000-000c7fff : Video ROM 000f0000-000fffff : System ROM 00100000-07ffffff : System RAM 00100000-00291ba8 : Kernel code 00291ba9-002e09cb : Kernel data e0000000-e3ffffff : VIA Technologies, Inc. VT82C597 [Apollo VP3] e4000000-e7ffffff : PCI Bus #01 e4000000-e4003fff : Matrox Graphics, Inc. MGA G200 AGP e5000000-e57fffff : Matrox Graphics, Inc. MGA G200 AGP e8000000-e8ffffff : PCI Bus #01 e8000000-e8ffffff : Matrox Graphics, Inc. MGA G200 AGP ea000000-ea00007f : Digital Equipment Corporation DECchip 21140 [FasterNet] ea000000-ea00007f : tulip ffff0000-ffffffff : reserved |
Die erste Spalte zeigt die Speicherregister an, die von jedem der verschiedenen Speichertypen verwendet werden. Die zweite Spalte zeigt die Art des Speichers in diesem Register an. Diese Spalte zeigt Ihnen vor allem auch an, welche Speicherregister vom Kernel im Systemspeicher benutzt werden, oder, wenn z.B. Ihre Netzwerkschnittstelle mehrere Ethernetports hat, welcher Port welche Speicherregister verwendet.
Die Ausgabe von /proc/ioports liefert eine Liste von zur Zeit registrierten Port-Regionen zur I/O Kommunikation mit einem Gerät. Diese Datei kann sehr lang sein; der Anfang kann ähnlich wie hier aussehen:
0000-001f : dma1 0020-003f : pic1 0040-005f : timer 0060-006f : keyboard 0070-007f : rtc 0080-008f : dma page reg 00a0-00bf : pic2 00c0-00df : dma2 00f0-00ff : fpu 0170-0177 : ide1 01f0-01f7 : ide0 02f8-02ff : serial(auto) 0376-0376 : ide1 03c0-03df : vga+ 03f6-03f6 : ide0 03f8-03ff : serial(auto) 0cf8-0cff : PCI conf1 d000-dfff : PCI Bus #01 e000-e00f : VIA Technologies, Inc. Bus Master IDE e000-e007 : ide0 e008-e00f : ide1 e800-e87f : Digital Equipment Corporation DECchip 21140 [FasterNet] e800-e87f : tulip |
Die erste Spalte zeigt den Adressbereich des I/O-Ports an, der für ein Gerät in der zweiten Spalte reserviert ist.
Diese Datei listet Plug and Play (PnP) Karten in ISA Steckplätzen im System auf. Dies ist oft bei Soundkarten der Fall, aber kann auch viele andere Geräte umfassen. Eine /proc/isapnp Datei mit einem Soundblaster-Eintrag sieht ähnlich wie hier aus:
Card 1 'CTL0070:Creative ViBRA16C PnP' PnP version 1.0 Product version 1.0 Logical device 0 'CTL0001:Audio' Device is not active Active port 0x220,0x330,0x388 Active IRQ 5 [0x2] Active DMA 1,5 Resources 0 Priority preferred Port 0x220-0x220, align 0x0, size 0x10, 16-bit address decoding Port 0x330-0x330, align 0x0, size 0x2, 16-bit address decoding Port 0x388-0x3f8, align 0x0, size 0x4, 16-bit address decoding IRQ 5 High-Edge DMA 1 8-bit byte-count compatible DMA 5 16-bit word-count compatible Alternate resources 0:1 Priority acceptable Port 0x220-0x280, align 0x1f, size 0x10, 16-bit address decoding Port 0x300-0x330, align 0x2f, size 0x2, 16-bit address decoding Port 0x388-0x3f8, align 0x0, size 0x4, 16-bit address decoding IRQ 5,7,2/9,10 High-Edge DMA 1,3 8-bit byte-count compatible DMA 5,7 16-bit word-count compatible |
Diese Datei kann sehr lang werden, je nach Anzahl der angezeigten Geräte und deren Ressourcenanforderungen.
Jede Karte wird mit ihrem Namen, der PnP-Versionsnummer und der Produkt-Versionsnummer angezeigt. Wenn das Gerät aktiv und konfiguriert ist, zeigt die Datei auch den Port und die IRQs der Karte an. Zusätzlich zeigt die Karte auch die bevorzugten und möglichen (preferred und acceptable) Werte für verschiedene Parameter an. Das Ziel hierbei ist, PnP Karten perfekt einzustellen und Konflikte für IRQ und Ports zu vermeiden.
Diese Datei repräsentiert den physischen Speicher des Systems und wir im core-Dateiformat abgespeichert. Im Gegensatz zu den meisten /proc Dateien, zeigt kcore seine Größe an. Dieser Wert wird in Bytes angezeigt und entspricht der Größe des physischen Speichers (RAM) plus 4KB.
Der Inhalt dieser Datei ist so konzipiert, dass er nur von einem Debugger wie gdb untersucht werden kann, und ansonsten nicht lesbar ist.
![]() | Warnung |
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Öffnen Sie die virtuelle Datei /proc/kcore nicht. Die
Inhalte der Datei werden als Textausgabe unlesbar auf dem Bildschirm angezeigt. Wenn
Sie diese Datei unbeabsichtigt öffnen, drücken Sie |
In dieser Datei befinden sich Mitteilungen, die vom Kernel erstellt wurden. Diese Mitteilungen werden dann von anderen Programmen, wie z.B. /sbin/klogd, hier abgerufen.
Diese Datei enthält die vom Kernel exportierten Symbol-Definitionen, die von den Modul-Programmen benutzt werden, um ladbare Module dynamisch zu verlinken und einzubinden.
e003def4 speedo_debug [eepro100] e003b04c eepro100_init [eepro100] e00390c0 st_template [st] e002104c RDINDOOR [megaraid] e00210a4 callDone [megaraid] e00226cc megaraid_detect [megaraid] |
Der erste Spalte listet die Speicheradresse für die Kernelfunktion auf, die zweite Spalte bezieht sich auf den Namen der Funktion, und die letzte Spalte zeigt den Namen des geladenen Moduls an.
Diese Datei bietet eine Übersicht über die durchschnittliche Auslastung der Prozessoren über Zeit, und liefert außerdem zusätzliche Informationen, die vom uptime und anderen Befehlen benutzt werden. Eine beispielhafte /proc/loadavg Datei finden Sie hier:
0.20 0.18 0.12 1/80 11206 |
Die ersten drei Spalten messen die CPU-Ausnutzung der letzten 1, 5 und 10 Minuten. Die vierte Spalte zeigt die Anzahl der zur Zeit laufenden Prozesse und die Gesamtanzahl der Prozesse an. Die letzte Spalte zeigt die letzte Prozess-ID, die verwendet wurde.
Diese Datei zeigt die Dateien, die zur Zeit vom Kernel gelockt (gesperrt) sind an. Der Inhalt dieser Datei enthält interne Debugging-Daten des Kernels und kann stark variieren, je nach Benutzungsgrad des Systems. Eine Beispiel /proc/locks Datei eines Systems mit leichter Belastung finden Sie hier:
1: FLOCK ADVISORY WRITE 807 03:05:308731 0 EOF c2a260c0 c025aa48 c2a26120 2: POSIX ADVISORY WRITE 708 03:05:308720 0 EOF c2a2611c c2a260c4 c025aa48 |
Jeder Sperre wird eine einmalige Zahl am Anfang jeder Zeile zugeordnet. Die zweite Spalte zeigt den verwendeten Sperr-Typ an, wobei FLOCK für die älteren UNIX Dateisperren des flock Systemaufrufs steht. POSIX wiederum steht für die neueren POSIX-Sperren mit dem lockf Systemaufruf.
Die dritte Spalte kann zwei Werte haben: ADVISORY oder MANDATORY. ADVISORY bedeutet, dass die Sperre andere Benutzer nicht vom Datenzugriff abhält; nur andere Sperr-Versuche werden verhindert. MANDATORY bedeutet, dass kein anderer Datenzugriff zugelassen wird, solange die Sperre bestehen bleibt. Die vierte Spalte zeigt an, ob die Sperre dem Eigentümer Lese- oder Schreibzugriff (READ oder WRITE) erlaubt und die fünfte Spalte zeigt die ID des gesperrten Prozesses an.
Die sechste Spalte zeigt die ID der gesperrten Datei, in folgendem Format an: MAJOR-DEVICE:MINOR-DEVICE:INODE-NUMBER. Die siebte Spalte zeigt Anfang und Ende der in der Datei gesperrten Region. Die übrigen Spalten zeigen auf Kernel-interne Datenstrukturen für spezielle Debugging-Funktionen und können ignoriert werden.
Diese Datei enthält die aktuellen Informationen zu Konfigurationen mit mehreren Platten und RAID. Wenn Ihr System keine solche Konfiguration enthält, sieht Ihre /proc/mdstat Datei vermutlich so ähnlich aus:
Personalities : read_ahead not set unused devices: <none> |
Diese Datei bleibt solange in dem o.g. Zustand bis Sie ein Software-RAID erstellt haben oder md existiert. Dann können Sie /proc/mdstat anzeigen, um sich ein Bild davon zu machen, was gerade mit Ihren mdX RAID-Geräten passiert.
Die folgende /proc/mdstat Datei zeigt ein System mit dem Gerät md0, das als RAID 1 Gerät konfiguriert ist und zur Zeit die Platten neu synchronisiert:
Personalities : [linear] [raid1] read_ahead 1024 sectors md0: active raid1 sda2[1] sdb2[0] 9940 blocks [2/2] [UU] resync=1% finish=12.3min algorithm 2 [3/3] [UUU] unused devices: <none> |
Dies ist eine der eher häufig benutzten Dateien im Verzeichnis /proc, da sie viele wertvolle Informationen über die RAM-Auslastung des Systems ausgibt.
Die folgende virtuelle Datei /proc/meminfo stammt von einem System mit 256MB Ram und 384MB Swap-Space:
total: used: free: shared: buffers: cached: Mem: 261709824 253407232 8302592 0 120745984 48689152 Swap: 402997248 8192 402989056 MemTotal: 255576 kB MemFree: 8108 kB MemShared: 0 kB Buffers: 117916 kB Cached: 47548 kB Active: 135300 kB Inact_dirty: 29276 kB Inact_clean: 888 kB Inact_target: 0 kB HighTotal: 0 kB HighFree: 0 kB LowTotal: 255576 kB LowFree: 8108 kB SwapTotal: 393552 kB SwapFree: 393544 kB |
Viele der hier ausgegebenen Informationen werden von den Befehlen free, top und ps verwendet. Die Ausgabe von free ist sogar im Aufbau und Inhalt ähnlich wie /proc/meminfo. Wenn Sie die Datei /proc/meminfo direkt ansehen, können Sie noch mehr Details ansehen:
Mem — Zeigt den aktuellen Status des physischen Arbeitsspeichers im System mit einer kompletten Auflistung vom gesamten, benutzem, gemeinsam genutzem, gepuffertem und Cache-Speicher in Bytes (total, used, free, shared, buffered und cached).
Swap — Zeigt die gesamte, benutzte und freie Menge von Swap in Bytes an (total, used und free).
MemTotal — Gesamte RAM-Größe in Kilobytes.
MemFree — Die Menge von physischem RAM, die vom System nicht benutzt wird, in Kilobytes.
MemShared — Wird ab Kernel 2.4 nicht mehr benutzt, aber aus Kompatibilitätsgründen immer noch angezeigt.
Buffers — Die Größe der physischen RAM in Kilobytes, der für Dateipufferung verwendet wird.
Cached — Die Menge der physischen RAM, die als Cache verwendet wird, in Kilobyte.
Active — Die Gesamtmenge des Puffer oder Page-Cache-Speicher in Kilobyte, der aktiv verwendet wird.
Inact_dirty — Die Gesamtmenge von Puffer oder Cache-Seiten, die freigegeben werden können, in Kilobyte.
Inact_clean — Die Gesamtmenge von Puffer oder Cache Seiten, die definitiv frei und verfügbar sind, in Kilobyte.
Inact_target — Netto Menge von Zuordnungen pro Sekunden in Kilobyte, Durchschnitt pro Minute.
HighTotal und HighFree — Die Gesamtmenge und der freie Speicher in Kilobytes, die nicht direkt in den Kernelbereich gemappt werden. Die Werte von HighTotal können von Kernel zu Kernel anders sein.
LowTotal und LowFree — Die Gesamtmenge und der freie Speicher, die direkt in den Kernelbereich gemappt werden. Die Werte von LowTotal können von Kernel zu Kernel anders sein.
SwapTotal — Die gesamte verfügbare Swapgröße, in Kilobyte.
SwapFree — Die Gesamtmenge von freiem Swapspeicher, in Kilobyte.
Diese Datei listet verschiedene Treiber auf, die im Major-Gerät mit der Nummer 10 aufgeführt sind:
135 rtc 1 psaux 134 apm_bios |
Die erste Spalte zeigt die Minor-Nummer des Geräts an und die zweite Spalte zeigt den benutzten Treiber an.
Diese Datei zeigt eine Liste aller Module an, die im Kernel geladen wurden. Ihr Inhalt hängt von der Konfiguration und vom System ab; die Organisation sollte aber ähnlich sein wie in dieser Ausgabe von /proc/modules:
ide-cd 27008 0 (autoclean) cdrom 28960 0 (autoclean) [ide-cd] soundcore 4100 0 (autoclean) agpgart 31072 0 (unused) binfmt_misc 5956 1 iscsi 32672 0 (unused) scsi_mod 94424 1 [iscsi] autofs 10628 0 (autoclean) (unused) tulip 48608 1 ext3 60352 2 jbd 39192 2 [ext3] |
Die erste Spalte enthält den Namen des Moduls. Die zweite Spalte zeigt die Speichergröße des Moduls in Byte an. Die dritte Spalte zeigt an, ob das Modul zur Zeit geladen (1) oder nicht geladen (0) ist. Die letzte Spalte zeigt an, ob sich das Modul automatisch nach einer Zeit deaktivieren kann (autoclean) oder ob es zur Zeit nicht benutzt wird (unused). Jedes Modul mit einer Zeile, in der ein Name in Klammern ([ und ]) steht, zeigt an, dass dieses Modul ein anderes zum ordnungsgemäßen Funktionieren benötigt.
Diese Datei gibt Ihnen einen kurzen Überblick über alle Mounts im System:
rootfs / rootfs rw 0 0 /dev/hda2 / ext3 rw 0 0 /proc /proc proc rw 0 0 /dev/hda1 /boot ext3 rw 0 0 none /dev/pts devpts rw 0 0 none /dev/shm tmpfs rw 0 0 none /proc/sys/fs/binfmt_misc binfmt_misc rw 0 0 |
Die Ausgabe aus dieser Datei ist sehr ähnlich zur Ausgabe von /etc/mtab, mit dem Unterschied, dass /proc/mount aktueller sein kann.
Die erste Spalte bezeichnet das Gerät das gemountet ist, wobei die zweite Spalte den zugehörigen Mount-Punkt anzeigt. Die dritte Spalte enthält den Dateisystemtyp und die vierte Spalte zeigt an, ob ein Dateisystem nur zum Lesen (ro) oder auch zum Schreiben (rw) gemountet ist. Die fünfte und sechste Spalte sind Dummy-Werte um das Format von /etc/mtab zu emulieren.
Diese Datei bezieht sich auf die aktuellen Memory Type Range Registers (MTRRs), die im System verwendet werden. Wenn Ihre System Architektur MTRRs unterstüzt, könnte Ihre Datei /proc/mtrr so ähnlich wie diese aussehen:
reg00: base=0x00000000 ( 0MB), size= 64MB: write-back, count=1 |
MTRRs werden seit der Intel P6 Familie benutzt (Pentium II und höher), um den Zugriff des Prozessors auf Speicherbereiche zu steuern. Wenn Sie eine Grafikkarte im PCI oder AGP Bus einsetzen, kann eine richtig konfigurierte /proc/mtrr Datei die Leistung um 150% erhöhen.
In den meisten Fällen werden diese Werte korrekt für Sie eingestellt. Weitere Informationen zu MTRRs und der Konfiguration per Hand finden Sie unter der URL: http://web1.linuxhq.com/kernel/v2.3/doc/mtrr.txt.html.
Die meisten Infomationen hier sind nicht sehr wichtig für die meisten Benutzer. Die folgenden Zeilen allerdings ausgenommen:
major — Die Major-Nummer des Gerätes, auf dem diese Partition liegt. Die Major-Nummer in unserem Beispiel (3) entspricht dem Block-Gerät ide0 in /proc/devices.
minor — Die Minor-Nummer des Geräts, auf dem diese Partition liegt. Diese dient dazu, die Partionen auf verschiedene physische Geräte aufzuteilen und hängt mit der Zahl am Ende des Partitionsnamens zusammen.
#blocks — Listet die Anzahl von Plattenblöcken auf, die in einer bestimmten Partition enthalten sind.
name — Der Name der Partition.
Diese Datei enthält eine volle Auflistung jedes PCI-Geräts in Ihrem System. Wenn Sie viele PCI-Geräte im System haben, kann /proc/pci sehr lang werden. Ein Beispiel aus dieser Datei auf einem Standardrechner:
Bus 0, device 0, function 0: Host bridge: Intel Corporation 440BX/ZX - 82443BX/ZX Host bridge (rev 3). Master Capable. Latency=64. Prefetchable 32 bit memory at 0xe4000000 [0xe7ffffff]. Bus 0, device 1, function 0: PCI bridge: Intel Corporation 440BX/ZX - 82443BX/ZX AGP bridge (rev 3). Master Capable. Latency=64. Min Gnt=128. Bus 0, device 4, function 0: ISA bridge: Intel Corporation 82371AB PIIX4 ISA (rev 2). Bus 0, device 4, function 1: IDE interface: Intel Corporation 82371AB PIIX4 IDE (rev 1). Master Capable. Latency=32. I/O at 0xd800 [0xd80f]. Bus 0, device 4, function 2: USB Controller: Intel Corporation 82371AB PIIX4 USB (rev 1). IRQ 5. Master Capable. Latency=32. I/O at 0xd400 [0xd41f]. Bus 0, device 4, function 3: Bridge: Intel Corporation 82371AB PIIX4 ACPI (rev 2). IRQ 9. Bus 0, device 9, function 0: Ethernet controller: Lite-On Communications Inc LNE100TX (rev 33). IRQ 5. Master Capable. Latency=32. I/O at 0xd000 [0xd0ff]. Non-prefetchable 32 bit memory at 0xe3000000 [0xe30000ff]. Bus 0, device 12, function 0: VGA compatible controller: S3 Inc. ViRGE/DX or /GX (rev 1). IRQ 11. Master Capable. Latency=32. Min Gnt=4.Max Lat=255. Non-prefetchable 32 bit memory at 0xdc000000 [0xdfffffff]. |
Diese Ausgabe zeigt eine Liste aller PCI-Geräte an, sortiert nach Bus, Gerät und Funktion. Außer Namen und Version eines Gerätes, gibt Ihnen diese Liste auch detaillierte IRQ-Informationen, so dass ein Administrator Konflikten schnell beikommen kann.
![]() | Tipp | |
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Für eine besser lesbare Version dieser Informationen geben Sie Folgendes ein:
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Diese Datei gibt Ihnen Informationen über die Speicherbenutzung im slab Level. Linux Kernel über 2.2 benutzen slab pools, um Speicher über der Page-Ebene zu verwalten. Oft benutzte Objekte haben dabei eigene Slab Pools. Es folgt ein Ausschnitt einer typischen virtuellen Datei /proc/slabinfo:
slabinfo - version: 1.1 kmem_cache 64 68 112 2 2 1 nfs_write_data 0 0 384 0 0 1 nfs_read_data 0 160 384 0 16 1 nfs_page 0 200 96 0 5 1 ip_fib_hash 10 113 32 1 1 1 journal_head 51 7020 48 2 90 1 revoke_table 2 253 12 1 1 1 revoke_record 0 0 32 0 0 1 clip_arp_cache 0 0 128 0 0 1 ip_mrt_cache 0 0 96 0 0 1 |
Die Werte in dieser Datei stehen in folgender Reihenfolge: Cache-Name, Anzahl der aktiven Objekte, Anzahl der Gesamtobjekte, Größe des Objekts, Anzahl der Aktiven slabs (Blöcke) des Objekts, Gesamtanzahl der slabs des Objekkts und Anzahl der Seiten per slab.
Beachten Sie bitte, dass active in diesem Fall bedeutet, dass ein Objekt "in Verwendung" ist.
Diese Datei enthält diverse Statistiken über das System seit dem letzten Neustart. Der Inhalt von /proc/stat, welcher auch sehr lang sein kann, fängt ähnlich wie unser Beispiel an:
cpu 1139111 3689 234449 84378914 cpu0 1139111 3689 234449 84378914 page 2675248 8567956 swap 10022 19226 intr 93326523 85756163 174412 0 3 3 0 6 0 1 0 428620 0 60330 0 1368304 5538681 disk_io: (3,0):(1408049,445601,5349480,962448,17135856) ctxt 27269477 btime 886490134 processes 206458 |
Einige der bekannteren Statistiken sind:
cpu — Misst die Anzahl von Jiffies (1/100 Sekunden), in denen das System im Benutzer-Modus, Benutzer-Modus mit niedriger Priorität (nice), System Modus und im Idle-Task war. Die Gesamtzahl für alle CPUs wird ganz oben ausgegeben und jede einzele CPU wird unten mit eigenen Statistiken aufgelistet.
page — Anzahl der Speicherseiten, die das System von Platte und auf Platte geschrieben hat.
swap — Anzahl der Swap-Seiten, die das System von Platte und auf Platte geschrieben hat.
intr — Anzahl der Interrupts, die im System aufgetreten sind.
btime — Die Boot-Zeit, gemessen in Sekunden seit dem 1 Januar 1970, auch bekannt als epoch.
Diese Datei misst den Swapspeicher und seine Auslastung. Für ein System mit nur einer Swap-Partition könnte die Ausgabe von /proc/swap so ähnlich aussehen:
Filename Type Size Used Priority /dev/hda6 partition 136512 20024 -1 |
Obwohl Sie einige dieser Informationen auch in anderen Dateien im Verzeichnis /proc finden, liefert Ihnen die Datei /proc/swap einen Überblick über alle Swap-Dateinamen, Typen des Swap-Space und die Gesamtgröße sowie die verwendete Größe in Kilobyte. Die Prioritätsspalte ist sinnvoll wenn mehrere Swap-Dateien benutzt werden. Je niedriger die Priorität, desto wahrscheinlicher wird eine Swap-Datei benutzt.
Diese Datei enthält Informationen darüber, wie lange das System seit dem letzten Neustart läuft. Die Ausgabe von /proc/uptime ist relativ gering:
350735.47 234388.90 |
Die erste Zahl zeigt die Sekundenzahl an, die das System bereits läuft. Die zweite Zahl zeigt die Sekunden an, wielange die Maschine idle (im Leerlauf) war.
Diese Datei zeigt die Version des Linux-Kernels und des gcc an und außerdem die Version von Red Hat Linux, die auf dem System installiert ist:
Linux version 2.4.20-0.40 (user@foo.redhat.com)(gcc version 3.2.1 20021125 (Red Hat Linux 8.0 3.2.1-1)) #1 Tue Dec 3 20:50:18 EST 2002 |
Diese Information wird für eine Vielzahl von Zwecken benutzt, unter anderem um Versionsdaten am Login-Prompt auszugeben.
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