Kapitel 4. Das Verzeichnis sysconfig

Das Verzeichnis /etc/sysconfig/ ist der Ort, an dem sich eine Anzahl von Konfigurationsdateien für Red Hat Linux befindet.

Dieses Kapitel spricht einige der Dateien im Verzeichnis /etc/sysconfig/, deren Funktionen und deren Inhalt, an. Die Information in diesem Kapitel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da viele der Dateien eine Reihe von Optionen haben, die nur in sehr spezifischen Fällen verwendet werden.

4.1. Dateien im Verzeichnis /etc/sysconfig/

Folgende Dateien befinden sich normalerweise in /etc/sysconfig/:

AnmerkungAnmerkung
 

Sollten einige dieser Dateien nicht im Verzeichnis /etc/sysconfig/ enthalten sein, sind die entsprechenden Programme eventuell nicht installiert.

4.1.1. /etc/sysconfig/amd

Die Datei /etc/sysconfig/amd enthält verschiedene Parameter, die von amd verwendet werden und das automatische Mounten und Unmounten von Dateisystemen ermöglichen.

4.1.2. /etc/sysconfig/amd

Die Datei /etc/sysconfig/apmd wird von apmd verwendet, um zu erfahren, welche Prozesse nach den Befehlen suspend/resume gestartet/gestoppt/geändert werden sollen. In ihr ist festgelegt, ob apmd beim Starten aktiviert oder deaktiviert wird, je nachdem ob Ihre Hardware Advanced Power Management (APM) unterstützt bzw. ob Sie diese Funktionalität benutzen möchten oder nicht. apm ist ein Daemon mit Kontrollfunktion, der im Linux-Kernel mit einem Power-Management-Code arbeitet. Er kann darauf hinweisen, dass die Batterie fast leer ist, falls Ihr Red Hat Linux auf einem Laptop läuft u.v.m.

4.1.3. /etc/sysconfig/arpwatch

Die Datei /etc/sysconfig/arpwatch wird verwendet, um beim Booten Argumente an den arpwatch-Daemon zu übertragen. Der arpwatch-Daemon pflegt eine Tabelle mit Ethernet-MAC-Adressen und deren IP-Adressen-Paarungen. Weitere Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf den man-Seiten von arpwatch. Standardmäßig legt diese Datei als Besitzer des arpwatch-Prozesses den Benutzer pcap fest.

4.1.4. /etc/sysconfig/authconfig

Die Datei /etc/sysconfig/authconfig legt die Art der Authorisierung fest, die auf dem Rechner verwendet werden soll. Sie enthält mindestens eine der folgenden Zeilen:

  • USEMD5=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — MD5 wird zur Authentifizierung verwendet.

    • no — MD5 wird nicht zur Authentifizierung verwendet.

  • USEKERBEROS=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Kerberos wird zur Authentifizierung verwendet.

    • no — Kerberos wird nicht zur Authentifizierung verwendet.

  • USELDAPAUTH=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — LDAP wird zur Authentifizierung verwendet.

    • no — LDAP wird nicht zur Authentifizierung verwendet.

4.1.5. /etc/sysconfig/clock

Die Datei /etc/sysconfig/clock steuert die Interpretation der Werte der Hardware-System-Uhr.

Derzeit gelten die folgenden Werte:

  • UTC=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden booleschen Werte ist:

    • true oder yes — Die Hardware-Uhr ist auf UTC (Universal Time Coordinate) eingestellt.

    • false oder no — Die Hardware-Uhr ist auf lokale Zeit eingestellt.

  • ARC=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • true oder yes — Zeigt an, dass der 42-Jahre-Offset der Konsole aktiviert ist. Diese Einstellung ist lediglich für ARC- oder AlphaBIOS-basierte Alpha-Systeme. Alle anderen Werte geben an, dass die normale UNIX-Epoche eingestellt ist.

  • SRM=<Wert>, wobei <Wert> folgender ist:

    • true oder yes — Die 1900-Epoche der Konsole ist aktiviert. Diese Einstellung ist lediglich für SRM-basierte Alpha-Systeme. Jeder andere Wert gibt an, dass die normale UNIX-Epoche eingestellt ist.

  • ZONE=<Dateiname> — Die Zeitzonen-Datei unter /usr/share/zoneinfo, von der /etc/localtime eine Kopie ist. Diese Datei enthält Informationen wie folgende:

    ZONE="America/New York"

Frühere Versionen von Red Hat Linux benutzten folgende Versionen (welche nicht länger verwendet werden):

  • CLOCKMODE=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • GMT — Zeigt an, dass die Uhr auf Weltzeit (GMT) eingestellt ist.

    • ARC — Zeigt an, dass der 42-Jahre-Offset der Konsole aktiviert ist (nur bei Alpha-gestützten Systemen).

4.1.6. /etc/sysconfig/desktop

Die Datei /etc/sysconfig/desktop legt fest, welcher Desktop-Manager ausgeführt werden soll, z.B.:

DESKTOP="GNOME"

4.1.7. /etc/sysconfig/dhcpd

Die Datei /etc/sysconfig/dhcp wird verwendet, um beim Booten Argumente an den dhcp-Daemon zu übertragen. Der dhcpd-Daemon implementiert das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) und das Internet Bootstrap Protocol (BOOTP). DHCP und BOOTP weisen Rechnern auf dem Netzwerk Hostnamen zu. Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf den man-Seiten von dhcpd.

4.1.8. /etc/sysconfig/firstboot

Ab Red Hat Linux 8.0 ruft das Programm /sbin/init beim Erststart des Systems das Skript etc/rc.d/init.d/firstboot auf. Dieses Skript ruft seinerseits Setup-Agent auf. Diese Applikation ermöglicht dem Benutzer das Installieren weiterer Anwendungen und Dokumentation vor dem Abschluss des Initialstarts.

Die Datei /etc/sysconfig/firstboot weist den Setup-Agent einfach an, nicht ausgeführt zu werden. Wenn diese Applikation beim nächsten Systemstart ausführen möchten, müssen Sie einfach nur /etc/sysconfig/firstboot entfernen und chkconfig --level 5 firstboot on ausführen.

4.1.9. /etc/sysconfig/gpm

Die Datei /etc/sysconfig/gpm wird verwendet, um beim Booten Argumente an den gpm-Daemon zu übertragen. Der gpm-Daemon ist der Maus-Server, mit dem die Geschwindigkeit der Maus erhöht und die Möglichkeit des Kopierens mit der mittleren Maus-Taste geschaffen werden kann. Weitere Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf den man-Seiten von gpm. Standardmäßig sind die Einstellungen für die Maus /dev/mouse.

4.1.10. /etc/sysconfig/harddisks

Die Datei /etc/sysconfig/harddisks ermöglicht es Ihnen, Ihre Festplatte(n) abzustimmen. Der Administrator kann auch /etc/sysconfig/hardiskhd[a-h] verwenden, um die Parameter für bestimmte Laufwerke zu konfigurieren.

WarnungWarnung
 

Nehmen Sie keine leichtsinnigen Änderungen in dieser Datei vor. Wenn Sie die hier gespeicherten Standardwerte ändern, besteht das Risiko, dass Sie alle Daten der Festplatte(n) verlieren!

Die Datei /etc/sysconfig/harddisks kann Folgendes enthalten:

  • USE_DMA=1, wobei der Wert 1 DMA aktiviert. Bei einigen Chipsätzen und Festplattenkombinationen kann dies jedoch zu Datenverlusten führen. Lesen Sie in der Dokumentation Ihrer Festplatte nach oder wenden Sie sich an den Hersteller, bevor Sie diesen Befehl aktivieren.

  • Multiple_IO=16, die Einstellung 16 lässt mehrere Sektoren pro E/A-Interrupt zu. Ist diese Funktion aktiviert, wird der Verwaltungsaufwand des Betriebssystems um 30-50% reduziert. Äußerste Vorsicht!

  • EIDE_32BIT=3 aktiviert (E)IDE 32-Bit E/A-Support für eine Schnittstellen-Karte.

  • LOOKAHEAD=1 aktiviert Lookahead-Lesezugriffe auf das Laufwerk.

  • EXTRA_PARAMS= legt fest, wo zusätzliche Parameter hinzugefügt werden können.

4.1.11. /etc/sysconfig/hwconf

In der Datei /etc/sysconfig/hwconfig sind alle Hardware-Komponenten aufgeführt, die kudzu in Ihrem System entdeckt hat, außerdem Informationen zu den verwendeten Treibern, der Anbieter-ID und der Geräte-ID. kudzu findet und konfiguriert neue bzw. geänderte Hardware-Komponenten. Die Datei /etc/sysconfig/hwconfig ist nicht dazu gedacht, manuell bearbeitet zu werden. Wenn Sie sie dennoch bearbeiten, könnte es passieren, dass manche Geräte plötzlich als hinzugefügt oder entfernt angezeigt werden.

4.1.12. /etc/sysconfig/i18n

Mit der Datei /etc/sysconfig/i18n wird die Standardsprache, jede unterstützte Sprache und der Default-System-Font eingestellt. Zum Beispiel:

LANG="en_US.UTF-8"
SUPPORTED="en_US.UTF-8:en_US:en"
SYSFONT="latarcyrheb-sun16"

4.1.13. /etc/sysconfig/identd

Mit der Datei /etc/sysconfig/identd werden zum Zeitpunkt des Bootens Argumente an den identd-Daemon übertragen. Der identd-Daemon leitet den Benutzernamen von Prozessen mit offenen TCP/IP-Verbindungen zurück. Einige Netzwerk-Services, wie z.B. FTP- und IRC-Server werden Fehlermeldungen geben und langsamer arbeiten, wenn identd nicht läuft. Im Allgemeinen ist identd jedoch kein unbedingt erforderlicher Service. Wenn die Sicherheit auf dem Spiel steht, sollten Sie diesen Befehl nicht ausführen. Weitere Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf den man-Seiten von identd. Standardmäßig enthält diese Datei keine Parameter.

4.1.14. /etc/sysconfig/init

In der Datei /etc/sysconfig/init wird die Art der Bildschirmdarstellung und deren Funktionalität während des Bootprozesses gesteuert.

Folgende Werte können verwendet werden:

  • BOOTUP=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • BOOTUP=color stellt die standardmäßige Bildschirmdarstellung beim Systemstart dar, wobei der Erfolg oder Misserfolg von Geräten und Diensten beim Booten in verschiedenen Farben angezeigt wird.

    • BOOTUP=verbose erzeugt ein Display im herkömmlichen Stil. Dieses Display liefert mehr Informationen als bloße Mitteilungen über Erfolg oder Misserfolg.

    • Alle anderen Werte erzeugen ein neues Display, aber ohne ANSI-Formatierung.

  • RES_COL=<Wert>, wobei <Wert> die Spaltennummer des Bildschirms ist, in der Status-Kennungen beginnen. Standardeinstellung ist 60.

  • MOVE_TO_COL=<Wert>, wobei <Wert> den Cursor zu dem Wert in der Zeile RES_COL führt, was über den Befehl echo -en geschieht.

  • SETCOLOR_SUCCESS=<Wert>, wobei <Wert> die Farbe für die Anzeige von erfolgreichen Vorgängen ist. Dies geschieht über den Befehl echo -en, wobei die Farbe auf grün gesetzt wird.

  • SETCOLOR_FAILURE=<Wert>, wobei <Wert> die Farbe für die Anzeige von nicht erfolgreichen Vorgängen bestimmt. Dies geschieht über den Befehl echo -en, wobei die Farbe rot eingestellt wird.

  • SETCOLOR_WARNING=<Wert>, wobei <Wert> die Farbe für die Anzeige von Warnungen bestimmt. Dies geschieht über den Befehl echo -en, wobei die Farbe gelb eingestellt wird.

  • SETCOLOR_NORMAL=<Wert>, wobei <Wert> 'normal' eingestellt wird. Dies geschieht über den Befehl echo -en.

  • LOGLEVEL=<Wert>, wobei <Wert> den anfänglichen Anmelde-Level für den Kernel bestimmt. Die Standardeinstellung ist 3. Der Wert 8 aktiviert alles (einschließlich Debugging), der Wert 1 deaktivert alles außer der Kernel-Panik. syslogd hebt diese Einstellungen auf, nachdem es gestartet ist.

  • PROMPT=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden booleschen Werte ist:

    • yes — Aktiviert die Key-Überprüfung für den interaktiven Modus.

    • no — Deaktiviert die Key-Überprüfung für den interakiven Modus.

4.1.15. /etc/sysconfig/ipchains

Die Datei /etc/sysconfig/ipchains enthält Informationen, welche vom ipchains-Initialisationsskript zum Einrichten des ipchains-Services verwendet werden.

Diese Datei ist durch das Ausführen des service ipchains save>-Befehls modifiziert, falls es gültige ipchains- Vorschriften gibt. Sie sollten diese Datei nicht manuell bearbeiten. Verwenden Sie statt dessen den Befehl ipchains, um die notwendigen Paket-Filter-Vorschriften zu konfigurieren, und speichern Sie die Vorschriften anschließend in dieser Datei.

4.1.16. /etc/sysconfig/iptables

Genau wie /etc/sysconfig/ipchains speichert /etc/sysconfig/iptables vom Kernel verwendete Informationen, um spezialisierte Paket-Filter-Dienste zu liefern.

Wenn Sie mit der Erstellung der iptables-Regeln noch nicht vertraut sind, sollten Sie diese Datei nicht manuell ändern. Es ist am einfachsten, solche Regeln mit Sicherheitslevel-Konfigurationstool (redhat-config-securitylevel), dem Befehl /usr/sbin/lokkit oder der GNOME Lokkit-Applikation hinzuzufügen.

Sobald diese Datei vorhanden ist, bleiben alle hier gespeicherten Firewall-Regeln durch einen Systemneustart bestehen.

4.1.17. /etc/sysconfig/irda

Die Datei /etc/sysconfig/irda steuert die Konfiguration der Infrarot-Geräte auf Ihrem System beim Starten.

Folgende Werte können verwendet werden:

  • IRDA=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden booleschen Werte ist:

    • yesirattach wird ausgeführt, wodurch regelmäßig überprüft wird, ob irgendeine Komponente versucht, eine Verbindung zum Infrarot-Port herzustellen, z.B. ein Notebook, das versucht, eine Netzwerkverbindung herzustellen. Damit Infrarot- Geräte auf Ihrem System laufen können, muss diese Zeile auf yes eingestellt sein.

    • noirattach wird nicht ausgeführt, wodurch keine Verbindung zu Infrarot-Geräten besteht.

  • DEVICE=<Wert>, wobei <Wert> das Gerät ist (normalerweise ein serieller Port), über das die Infrarot-Verbindungen abgewickelt werden.

  • DONGLE=<Wert>, wobei <Wert> die Art Dongle angibt, die für die Infrarot-Kommunikation verwendet wird. Diese Einstellung ist für die Benutzer wichtig, die serielle Dongles statt eigentlicher Infrarot-Ports verwenden. Ein Dongle ist ein Gerät, das mit einem herkömmlichen seriellen Port verbunden ist, um per Infrarot zu kommunizieren. Diese wird standardmäßig auskommentiert, da Notebooks mit echten Infrarot-Ports viel häufiger vorkommen als Computer mit angefügten Dongles.

  • DISCOVERY=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden booleschen Werte ist:

    • yes — Startet irattach im Discovery-Modus, d.h. dieser Befehl sucht aktiv nach anderen Infrarot-Geräten. Dieser Befehl muss aktiviert werden, damit der Rechner aktiv nach einer Infrarot-Verbindung suchen kann (d.h. nach dem Peer, der die Verbindung nicht einleitet).

    • no — Startet irattach nicht im Discovery-Modus.

4.1.18. /etc/sysconfig/keyboard

Die Datei /etc/sysconfig/keyboard steuert das Tastatur-Verhalten. Folgende Werte können verwendet werden:

  • KEYBOARDTYPE=sun|pc. Wird nur bei Spark-Prozessoren verwendet. sun gibt an, dass eine Sun-Tastatur an /dev/kbd angeschlossen ist, und pc steht für die Verbindung einer PS/2-Tastatur mit einem PS/2-Port.

  • KEYTABLE=<Datei>, wobei <Datei> der Name der keytable-Datei ist.

    Beispiel: KEYTABLE="us". Die Dateien, die als keytables verwendet werden können, beginnen unter /lib/kbd/keymaps/i386 und verzweigen von dort aus in verschiedene Tastatur-Layouts, die alle mit <Datei>.kmap.gz gekennzeichnet sind. Die erste Datei, die unter /lib/kbd/keymaps/i386 mit der KEYTABLE-Einstellung übereinstimmt, wird verwendet.

4.1.19. /etc/sysconfig/kudzu

Mit /etc/sysconfig/kuzdu können Sie beim Booten mit Hilfe von kudzu eine sichere Überprüfung Ihrer System-Hardware vornehmen. Bei einer sicheren Überprüfung wird die Überprüfung der seriellen Ports deaktiviert.

  • SAFE=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yeskuzdu führt eine sichere Überprüfung aus.

    • nokuzdu führt eine normale Überprüfung aus.

4.1.20. /etc/sysconfig/mouse

Die Datei /etc/sysconfig/mouse stellt Informationen über die verfügbare Maus zur Verfügung. Die folgenden Werte können verwendet werden:

  • FULLNAME=<Wert>, wobei sich <Wert> auf den vollen Namen der verwendeten Mausart bezieht.

  • MOUSETYPE=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • imps2 — Generische USB Rad-Maus.

    • microsoft — Microsoft™-Maus.

    • mouseman — MouseMan™-Maus.

    • mousesystems — Mouse Systems™- Maus.

    • ps/2 — PS/2-Maus.

    • msbm — Microsoft™-Bus-Maus.

    • logibm — Logitech™-Bus-Maus

    • atibm — ATI™-Bus-Maus.

    • logitech — Logitech™-Maus.

    • mmseries — ältere MouseMan™- Maus.

    • mmhittab — mmhittab-Maus.

  • XEMU3=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden booleschen Werte ist:

    • yes — Die Maus hat nur zwei Buttons, drei Buttons sollten jedoch emuliert werden.

    • no — Die Maus hat bereits drei Buttons.

  • XMOUSETYPE=<Wert>, wobei sich <Wert> auf die Mausart bezieht, die bei der Ausführung von X verwendet wird. Die hier aufgeführten Optionen entsprechen den MOUSETYPE-Einstellungen dieser Datei.

  • DEVICE=<Wert>, wobei <Wert> die Maus ist.

Außerdem gibt es /dev/mouse, einen symbolischen Link, der auf das eigentliche Mausgerät zeigt.

4.1.21. /etc/sysconfig/named

Die Datei /etc/sysconfig/named wird verwendet, um beim Booten Argumente an den named-Daemon zu übertragen. Der named-Daemon ist ein Domain Name System (DNS)-Server, der die Version 9 von Berkeley Internet Name Domain (BIND) implementiert. Auf diesem Server gibt es eine Tabelle, mit deren Hilfe bestimmte Hostnamen IP-Adressen im Netzwerk zugeordnet werden.

Verwenden Sie bitte bis auf weiteres nur die folgenden Werte:

  • ROOTDIR="</irgend/wo>", wobei sich </irgend/wo> auf den vollständigen Verzeichnispfad einer konfigurierten Chroot-Umgebung bezieht, unter der named ausgeführt wird. Besagte Umgebung muss zunächst konfiguriert werden. Nach Eingabe von info chroot erhalten Sie mehr Informationen dazu, wie Sie bei der Konfiguration vorgehen müssen.

  • OPTIONS="<Wert>", wobei <Wert> jede der auf der man-Seite für named aufgeführten Optionen sein kann, mit Ausnahme von -t. An Stelle von -t verwenden Sie oben bitte die ROOTDIR- Zeile.

Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf der man-Seite von named. Detaillierte Informationen zum Konfigurieren eines BIND-DNS-Servers finden Sie unter Kapitel 12. Standardmäßig enthält diese Datei keine Parameter.

4.1.22. /etc/sysconfig/netdump

/etc/sysconfig/netdump ist die Konfigurationsdatei für den /etc/init.d/netdump- Dienst. Mit dem netdump-Dienst werden sowohl Oops- also auch Speicherdaten auf dem Netzwerk übertragen. netdump ist grundsätzlich nicht erforderlich. Sie sollten diese Datei also nur ausführen, wenn es unbedingt notwendig ist. Weitere Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf den man-Seiten von netdump.

4.1.23. /etc/sysconfig/network

Die Datei /etc/sysconfig/arpwatch wird verwendet, um Informationen über die gewünschte Netzwerkkonfiguration anzugeben. Die folgenden Werte können verwendet werden:

  • NETWORKING=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden booleschen Werte ist:

    • yes — Das Netzwerk sollte konfiguriert sein.

    • no — Das Netzwerk sollte nicht konfiguriert sein.

  • HOSTNAME=<Wert>, wobei <Wert> der Fully Qualified Domain Name (FQDN) sein sollte, z.B. hostname.domain.com, kann aber auch jeder andere, von Ihnen gewünschte Hostname sein.

    AnmerkungAnmerkung
     

    Um die Kompatibilität mit älterer Software (z.B.trn) zu gewährleisten, sollte die /etc/HOSTNAME-Datei den gleichen Wert wie hier enthalten.

  • GATEWAY=<Wert>, wobei <Wert> die IP-Adresse des Netzwerk-Gateways ist.

  • GATEWAYDEV=<Wert>, wobei <Wert> das Gateway-Gerät ist, z.B. eth0.

  • NISDOMAIN=<Wert>, wobei <Wert> der NIS-Domainname ist.

4.1.24. /etc/sysconfig/ntpd

Die Datei /etc/sysconfig/ntpd wird verwendet, um beim Booten Argumente an den ntpd-Daemon zu übertragen. Mit dem ntpd-Daemon wird die Systemuhr eingestellt und in Übereinstimmung mit einem Standard-Zeit-Server im Internet gebracht. Hierbei wird Version 4 des Network Time Protocol (NTP) implementiert. Weitere Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie, wenn Sie den Browser zu folgender Datei führen: /usr/share/doc/ntp-<version>/ntpd.htm (wobei <Version> die jeweilige Version von ntpd bezeichnet). Standardmäßig legt diese Datei den Besitzer des ntpd-Prozesses auf den Benutzer ntp.

4.1.25. /etc/sysconfig/pcmcia

Mit der Datei /etc/sysconfig/pcmcia werden die Informationen zur Konfiguration von PCMCIA bestimmt. Die folgenden Werte können verwendet werden:

  • PCMCIA=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Der PCMCIA-Support sollte aktiviert werden.

    • no — Der PCMCIA-Support sollte nicht aktiviert werden.

  • PCIC=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • i82365 — Der Computer verfügt über einen Chipsatz mit i82365-PCMCIA-Steckplatz.

    • tcic — Der Computer verfügt über einen Chipsatz mit tcic-PCMCIA-Steckplatz.

  • PCIC_OPTS=<Wert>, wobei <Wert> die Timing-Parameter für den Steckplatztreiber angibt (i82365 oder tcic).

  • CORE_OPTS=<Wert>, wobei <Wert> die Liste der pcmcia_core-Optionen ist.

  • CARDMGR_OPTS=<Wert>, wobei <Wert> die Liste mit den Optionen für den PCMCIA-cardmgr ist (z.B. -q für den Ruhemodus -m, um nach ladbaren Kernelmodulen im angegebenen Verzeichnis zu suchen usw.). Weitere Informationen finden Sie auf der cardmgr-man-Seite.

4.1.26. /etc/sysconfig/radvd

Die Datei /etc/sysconfig/radvd wird verwendet, um beim Booten Argumente an den radvd-Daemon zu übertragen. Der radvd-Daemon spricht auf Router-Anfragen an und versendet Router-Anzeigen für das IP Version 6-Protokoll. Mit diesem Dienst können die Rechner eines Netzwerks dynamisch ihre Standard-Router auf der Grundlage vorgenannter Router-Anzeigen ändern. Weitere Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf den man-Seiten von radvd. Standardmäßig stellt diese Datei als Besitzer des radvd-Prozesses den Benutzer radvd ein.

4.1.27. /etc/sysconfig/rawdevices

Mit der Datei /etc/sysconfig/rawdevices werden Rawdevice-Verbindungen konfiguriert, z.B.:

/dev/raw/raw1 /dev/sda1
/dev/raw/raw2 8 5

4.1.28. /etc/sysconfig/redhat-config-securitylevel

Die Datei /etc/sysconfig/redhat-config-securitylevel enthält alle Optionen, welche beim letzten Ausführen von Sicherheitslevel-Konfigurationstool (redhat-config-securitylevel) gewählt wurden. Benutzer sollten diese Datei nicht manuell bearbeiten. Für mehr Informationen zu Sicherheitslevel-Konfigurationstool lesen Sie das Kapitel Basiskonfiguration der Firewall im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration.

4.1.29. /etc/sysconfig/redhat-config-users

Die Datei /etc/sysconfig/clock ist die Konfigurationsdatei für die grafische Applikation redhat-config-users. Unter Red Hat Linux wird diese Datei dazu verwendet, um Systembenutzer, wie root, Daemon oder lp herauszufiltern. Diese Datei kann über das Pull-Down-Menü Einstellungen => Systembenutzer und Gruppen filtern in der Anwendung redhat-config-users berabeitet werden. Die Bearbeitung sollte nicht manuell erfolgen. Weitere Informationen zur Verwendung dieser Anwendung finden Sie im Kapitel Benutzer- und Gruppen-Konfiguration des Red Hat Linux Handbuchs benutzerdefinierter Konfiguration.

4.1.30. /etc/sysconfig/redhat-logviewer

Die Datei /etc/sysconfig/netdump ist die Konfigurationsdatei für die grafische interaktive Anwendung zum Anzeigen von Protokollen, redhat-logviewer. Diese Datei wird über das Pull-Down-Menü Bearbeiten => Einstellungen in redhat-logviewer bearbeitet. Die Bearbeitung sollte nicht manuell erfolgen. Weitere Informationen zum Verwenden der Anwendung finden Sie im Kapitel Protokolldateien des Red Hat Linux Handbuchs benutzerdefinierter Konfiguration.

4.1.31. /etc/sysconfig/samba

Die Datei /etc/sysconfig/samba wird verwendet, um beim Booten Argumente an die Daemonen smbd und nmbd zu übertragen. Mit Hilfe des smbd-Daemonen können Windows-Clients im Netzwerk Verbindungen mit gemeinsamen Dateien herstellen. Mit dem nmbd-Daemonen steht Ihnen NetBIOS mit IP-Naming-Diensten zur Verfügung. Weitere Informationen zu den Parametern, die Sie in dieser Datei benutzen können, erhalten Sie auf den man-Seiten von smbd. Standardmäßig sind smbd und nmbd so eingestellt, dass sie im Daemon-Modus ausgeführt werden.

4.1.32. /etc/sysconfig/sendmail

Die Datei /etc/sysconfig/sendmail ermöglicht das Versenden von Nachrichten an einen oder mehrere Empfänger, wobei die Nachrichten je nach Bedarf über beliebige Netzwerke geroutet werden können. In dieser Datei sind die Standardwerte für die Ausführung der Sendmail-Applikation festgelegt. Standardmäßig läuft es als Hintergrund-Daemon und wird einmal stündlich überprüft, für den Fall, dass Nachrichten zurückgesandt wurden.

Folgende Werte können verwendet werden:

  • DAEMON=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden booleschen Werte ist:

    • yes — Sendmail sollte so konfiguriert werden, dass er auf Port 25 eingehende Mails abfragt. Bei yes werden die -bd-Optionen von Sendmail verwendet.

    • no — Sendmail sollte nicht so konfiguriert werden, dass es auf Port 25 eingehende Mails abfragt.

  • QUEUE=1h wird für Sendmail als -q$QUEUE eingestellt. Die -q-Option wird für Sendmail nicht eingestellt, wenn /etc/sysconfig/sendmail vorhanden ist und QUEUE leer oder nicht definiert ist.

4.1.33. /etc/sysconfig/soundcard

Die Datei /etc/sysconfig/soundcard wird von sndconfig erstellt und sollte nicht verändert werden. Diese Datei dient einzig und allein der Bestimmung des Karteneintrags, der im Menü standardmäßig geöffnet werden soll, wenn sndconfig beim nächsten Mal ausgeführt wird. Informationen zur Konfiguration der Soundkarte finden Sie in der Datei /etc/modules.conf.

Folgende Werte können enthalten sein:

  • CARDTYPE=<Wert>, wobei <Wert> z.B. auf SB16 für eine Soundblaster 16- Soundkarte eingestellt ist.

4.1.34. /etc/sysconfig/spamassassin

Die Datei /etc/sysconfig/spamassassin wird verwendet, um Argumente zum spamd-Daemon (eine daemonisierte Version von Spamassassin) zur Bootzeit zu übergeben. Spamassassin ist ein Email-Spam-Filter. Für eine Liste der verfügbaren Optionen, sehen Sie die man-Seiten von spamd. Standardmäßig wird spamd für den Daemon-Mode konfiguriert, zum Erzeugen von Benuzter-Präferenzen und zum automatischen Erzeugen von Referenzlisten.

Weitere Informationen zu Spamassassin, finden Sie unter Abschnitt 11.4.2.6.

4.1.35. /etc/sysconfig/squid

Die Datei /etc/sysconfig/squid wird verwendet, um beim Booten Argumente an den squid-Daemon zu übertragen. Der squid-Daemon ist ein Proxy-Caching-Server für Web- Client-Applikationen. Weitere Informationen zum Konfigurieren eines squid-Proxy-Servers erhalten Sie, indem Sie mit einem Webbrowser das Verzeichnis /usr/share/doc/squid-<Version>/ öffnen (ersetzen Sie <Version> durch die auf Ihrem System installierte squid- Versionsnummer). Standardmäßig ist in dieser Datei der squid-Topstart im Daemon-Modus und die Zeitspanne, innerhalb der es sich schließt, festgelegt.

4.1.36. /etc/sysconfig/tux

/etc/sysconfig/tux ist die Konfigurationsdatei für den Red Hat Content Accelerator (früher TUX), den Kernel-basierten Web-Server. Weitere Informationen zum Konfigurieren von Red Hat Content Accelerator erhalten Sie, wenn Sie mit einem Web-Browser /usr/share/doc/tux-<Version>/tux/index.html öffnen (ersetzen Sie ><Version> mit der bereits auf Ihrem System installierten TUX-Versionsnummer). Die für diese Datei verfügbaren Parameter sind unter /usr/share/doc/tux-<Version>/tux/parameters.html aufgeführt.

4.1.37. /etc/sysconfig/ups

Die Datei /etc/sysconfig/ups wird verwendet, um Informationen über jegliche Geräte mit kontinuierlicher Stromversorgung (UPS) zu bestimmen, die mit Ihrem Systm verbunden sind. Ein UPS kann in einem Red Hat Linux-System sehr nützlich sein, da das System mit seiner Hilfe auch im Falle einer Stromunterbrechung korrekt heruntergefahren werden kann. Folgende Werte können verwendet werden:

  • SERVER=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte ist:

    • yes — Ein UPS-Gerät wird an Ihr System angeschlossen.

    • no — Ein UPS-Gerät wird nicht an Ihr System angeschlossen.

  • MODEL=<Wert>, wobei <Wert> einer der folgenden Werte oder auf NONE gesetzt sein muss, wenn an Ihrem System kein UPS-Gerät angeschlossen ist:

    • apcsmart — Ein APC Smart UPS™- oder ein ähnliches Gerät.

    • fentonups — Ein Fenton UPS™-Gerät.

    • optiups — Ein OPTI-UPS™-Gerät.

    • bestups — Ein Best Power™-UPS-Gerät.

    • genericups — Ein generisches Marken-UPS-Gerät.

    • ups-trust425+625 — Ein Trust™-UPS-Gerät.

  • DEVICE=<Wert>, wobei <Wert> festlegt, an welcher Stelle das UPS-Gerät angeschlossen wird, z.B. /dev/ttyS0.

  • OPTIONS=<Wert>, wobei <Wert> ein Sonderbefehl ist, der an das UPS-Gerät übertragen werden muss.

4.1.38. /etc/sysconfig/vncservers

Die Datei /etc/sysconfig/keyboard konfiguriert, wie der Virtual Network Computing (VNC)-Server gestartet wird. Bei VNC handelt es sich um ein System zur Remote-Anzeige, mit der Sie eine Bildschirmumgebung nicht nur auf dem zugehörigen Rechner anzeigen können, sondern auch über verschiedene Netzwerke (von LAN bis Internet) und dabei eine Vielfalt von Rechnerarchitekturen verwenden können.

Folgende Werte können enthalten sein:

  • VNCSERVERS=<Wert>, wobei <Wert> z.B. wie folgt eingestellt wird: "1:fred". Dies zeigt an, dass ein VNC-Server für den Benutzer Fred auf Anzeige :1 gestartet werden sollte. Benutzer Fred muss allerdings vorher mit vncpasswd ein VNC-Passwort eingestellt haben, um eine Verbindung mit dem Remote-VNC-Server herstellen zu können.

Beachten Sie bitte, dass Ihre Kommunikation nicht verschlüsselt ist, wenn Sie mit einem VNC-Server arbeiten. Sie sollten VNC also nicht auf einem unsicheren Netzwerk verwenden. Genaue Anweisungen hinsichtlich der Benutzung von SSH zum Schutz der Kommunikaton mit VNC finden Sie unter http://www.uk.research.att.com/vnc/sshvnc.html. Näheres über SSH finden Sie in Kapitel 18 oder im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration.

4.1.39. /etc/sysconfig/xinetd

Mit der Datei /etc/sysconfig/xinetd werden zum Zeitpunkt des Bootens Argumente an den xinetd-Daemon übertragen. Der xinetd-Daemon startet Programme, die Ihnen Internet-Dienste zur Verfügung stellen, wenn auf dem für diesen Dienst zuständigen Port eine entsprechende Anfrage eingeht. Weitere Informationen zu den möglichen Parametern in dieser Datei erhalten Sie auf den man-Seiten von xinetd. Weitere Informationen zum xinetd-Dienst finden Sie unter Abschnitt 15.3.