GRUB bietet eine Reihe nützlicher Befehle auf seiner Befehlszeilenoberfläche. Nach dem Namen einiger dieser Befehle können Optionen eingegeben werden. Diese Optionen sind vom Befehl und anderen Optionen auf derselben Zeile durch Leerzeichen zu trennen.
In der folgenden Liste sind die nützlichsten Befehle aufgeführt:
boot — Bootet das Betriebssystem oder den Kettenloader, das/der zuvor angegeben und geladen wurde.
chainloader <Dateiname> — Lädt die angegebene Datei als Kettenloader. Um die Datei im ersten Sektor der angegebenen Partition zu erfassen, verwenden Sie +1 als Name der Datei.
displaymem — Zeigt den derzeitigen Speicherbedarf entsprechend den Informationen des BIOS an. Dies ist besonders zum Ermitteln des RAM eines Systems vor dem Booten nützlich.
initrd <Dateiname> — Ermöglicht die Angabe einer initialen RAM-Disk, die beim Booten verwendet wird. Eine initrd ist erforderlich, wenn der Kernel bestimmte Module zum ordnungsgemäßen Starten benötigt. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die root-Partition mit dem Dateisystem ext3 formatiert wurde.
install <Stage-1> <Installationsdiskette> <Stage-2> p <Konfigurationsdatei> — Installiert GRUB in den System-MBR.
Beim Verwenden des Befehls install muss der Benutzer folgendes angeben:
<stage-1> — Spezifiziert Gerät, Partition, und Datei, wo das erste Boot-Loader Image gefunden werden kann, z.B. (hd0,0)/grub/stage1.
<install-disk> — Gibt die Platte an, auf welcher der Boot-Loader der ersten Phase installiert sein sollte, z.B. (hd0).
<stage-2> — Übergibt dem Boot-Loader der ersten Phase den Ort, an welchem sich der Boot-Loader der zweiten Phase befindet, z.B. (hd0,0)/grub/stage2.
p <config-file> — Diese Option sagt dem install Befehl, dass dieser nach der Konfigurationsdatei des Menüs, durch <config-file> spezifiziert, suchen soll. Ein Beispiel eines gültigen Pfads zur Konfigurationsdatei ist (hd0,0)/grub/grub.conf.
![]() | Warnung |
---|---|
Der Befehl install überschreibt alle Informationen im MBR. Wird der Befehl ausgeführt, gehen alle Angaben verloren (außer GRUB-Daten), die zum Booten anderer Betriebssysteme verwendet werden. |
kernel <Kernel-Dateiname> <Option-1> <Option-N> — Gibt die Kernel-Datei an, die vom GRUB-root-Dateisystem geladen werden soll, wenn das Betriebssystem mit Hilfe des direkten Ladens gestartet werden soll. Nach dem Befehl kernel können Optionen angegeben und beim Laden dem Kernel übergeben werden.
Bei Red Hat Linux wird der Befehl kernel beispielsweise wie folgt angezeigt:
kernel /vmlinuz root=/dev/hda5 |
Diese Zeile gibt an, dass die Datei vmlinuz vom GRUB-root-Dateisystem geladen wird (z.B. (hd0,0)). Weiterhin wird dem Kernel eine Option übergeben, die angibt, dass sich das root-Dateisystem für den Linux-Kernel beim Laden auf hda5, der fünften Partition auf der ersten IDE-Festplatte, befinden sollte. Bei Bedarf können nach dieser Option weitere Optionen angegeben werden.
root <Gerät-und-Partition> — Konfiguriert die root-Partition von GRUB als diese Kombination von Gerät und Partition (z.B. (hd0,0)) und mountet die Partition, so dass Dateien gelesen werden können.
rootnoverify <Gerät-und-Partition> — Entspricht dem Befehl root, mountet jedoch nicht die Partition.
Darüber hinaus stehen noch andere Befehle zur Verfügung. Geben Sie info grub ein, um eine vollständige Liste zu erhalten.
Zurück | Zum Anfang | Vor |
GRUB-Oberflächen | Zum Kapitelanfang | Menükonfigurationsdatei von GRUB |