Die LILO Konfigurationsdatei heisst /etc/lilo.conf. Der Befehl /sbin/lilo benutzt diese, um zu bestimmen, welche Information zum MBR geschrieben werden sollen.
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Wenn Sie vorhaben, /etc/lilo.conf zu bearbeiten, sollten Sie unbedingt eine Sicherungskopie der Datei anlegen, ehe Sie die Änderungen vornehmen. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie über eine funktionierende Bootdiskette verfügen, um bei Problemen das System starten und den MBR ändern zu können. Weitere Informationen zum Erstellen einer Bootdiskette finden Sie unter den man-Seiten zu mkbootdisk. |
Die Datei /etc/lilo.conf wird vom Befehl /sbin/lilo verwendet, um festzulegen, welches Betriebssystem oder welcher Kernel gestartet wird, wie auch um den eigenen Installationsort zu ermitteln.
Die Datei /etc/lilo.conf könnte beispielsweise so aussehen:
boot=/dev/hda map=/boot/map install=/boot/boot.b prompt timeout=50 message=/boot/message lba32 default=linux image=/boot/vmlinuz-2.4.0-0.43.6 label=linux initrd=/boot/initrd-2.4.0-0.43.6.img read-only root=/dev/hda5 other=/dev/hda1 label=dos |
Im obigen Beispiel ist ein System dargestellt, das zum Booten zweier Betriebssysteme konfiguriert ist: Red Hat Linux und DOS. Einige Zeilen dieser Datei werden im Folgenden etwas näher betrachtet:
boot=/dev/hda — Weist LILO an, sich selbst auf der ersten Festplatte des ersten IDE-Controllers zu installieren.
map=/boot/map — Sucht die Zuordnungsdatei. Normalerweise sollten hier keine Änderungen vorgenommen werden.
install=/boot/boot.b — Weist LILO an, die angegebene Datei als neuen Bootsektor zu installieren. Normalerweise sollten hier keine Änderungen vorgenommen werden. Wenn die install-Zeile fehlt, geht LILO davon aus, dass /boot/boot.b standardmäßig zu verwenden ist.
prompt — Weist LILO an,
alle Verweise in der
message-Zeile anzuzeigen. Es wird davon abgeraten,
die prompt-Zeile zu entfernen.
Wenn Sie dies dennoch tun, können Sie nach wie vor einen Prompt aufrufen,
indem Sie die
timeout=50 — Legt den Zeitraum fest, den LILO auf Benutzereingaben wartet, ehe er mit dem Starten des default-Zeileneintrags fortfährt. Dies wird in Zehntelsekunden gemessen. 50 ist der Standardwert.
message=/boot/message — Verweist auf den Bildschirm von LILO, auf dem Sie das zu startende Betriebssystem bzw. den Kernel auswählen.
lba32 — Beschreibt LILO die Festplattengeometrie. Ein anderer üblicher Eintrag ist linear. Sie sollten diese Zeile nicht ändern, es sei denn, Sie verfügen über die notwendigen Kenntnisse. Ansonsten könnten Sie Ihr System in einen nicht mehr startfähigen Status versetzen.
default=linux — Verweist auf das Betriebssystem, das LILO standardmäßig aus den unterhalb dieser Zeile genannten Optionen starten soll. Der Name linux bezieht sich auf die untere Zeile label in allen Bootoptionen.
image=/boot/vmlinuz-2.4.0-0.43.6 — Gibt den Linux-Kernel an, der mit genau diesen Bootoptionen gestartet werden soll.
label=linux — Benennt die Betriebssystemoption im LILO-Bildschirm. In diesem Fall handelt es sich auch um den Namen, auf den die Zeile default verweist.
initrd=/boot/initrd-2.4.0-0.43.6.img — Verweist auf das initiale RAM-Disk-Image, das zum Zeitpunkt des Bootens verwendet wird, um die Geräte wirklich zu initialisieren und zu starten, die das Booten des Kernels ermöglichen. Die initiale RAM-Disk ist eine Sammlung von rechnerspezifischen Treibern, die zum Betreiben von SCSI- Karten, Festplatten oder anderer Geräte benötigt wird, die zum Laden des Kernels erforderlich sind. Versuchen Sie niemals, initiale RAM-Disks auf mehreren Rechnern gemeinsam zu nutzen.
read-only — Gibt an, dass die root-Partition (siehe die Zeile root unten) schreibgeschützt ist und während des Bootprozesses nicht geändert werden kann.
root=/dev/hda5 — Weist LILO an, welche Plattenpartition als root-Partition verwendet werden soll.
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