Red Hat Linux 9: Red Hat Linux x86-Installationshandbuch | ||
---|---|---|
Zurück | Anhang A. Aktualisieren des vorhandenen Systems | Vor |
Ein Bootloader wird zum Starten von Red Hat Linux auf Ihrem Computer verwendet. Mit ihm können auch andere Betriebssysteme wie Windows gestartet werden. Wenn Sie einen Red Hat Linux Bootloader verwenden (GRUB oder LILO), wird dieser automatisch erkannt.
Im Bildschirm Bootloader-Konfiguration stehen folgende Optionen zur Verfügung:
Bootloader-Konfiguration aktualisieren — Mit dieser Optionen behalten Sie Ihre derzeitige Bootloader-Konfiguration bei (GRUB oder LILO, je nachdem, welchen Sie installiert haben) und führen Aktualisierungen durch.
Aktualisieren des Bootloaders überspringen — Wählen Sie diese Option, wenn Sie keine Änderungen an Ihrer aktuellen Bootloader-Konfiguration vornehmen möchten. Wenn Sie einen Bootloader eines anderen Herstellers verwenden, werden Sie diese Option sicher wählen.
Neue Bootloader-Konfiguration erstellen — Wählen Sie diese Option, wenn Sie einen neuen Bootloader für Ihr System erstellen möchten. Wenn Sie von LILO zu GRUB wechseln möchten oder wenn Sie bisher zum Booten Ihres Red Hat Linux-Systems eine Bootdiskette verwendet und sich nun für die Verwendung eines Bootloaders (GRUB oder LILO) entschieden haben, müssen Sie eine neue Bootloader-Konfiguration erstellen. (siehe Abschnitt A.4.1).
Nachdem Sie Ihre Wahl getroffen haben, klicken Sie zum Fortfahren auf Weiter.
Um Ihr Red Hat Linux-System ohne Bootdiskette booten zu können, müssen Sie gewöhnlich einen Bootloader installieren. Ein Bootloader ist das erste Programm, das beim Starten eines Computers ausgeführt wird. Es ist für das Laden des Betriebsystem-Kernels verantwortlich und überträgt anschließend die Kontrolle an diesen. Der Kernel initialisiert dann das restliche Betriebssystem.
Das Installationsprogramm stellt Ihnen zwei Bootloader zur Auswahl: GRUB und LILO.
GRUB (GRand Unified Bootloader) wird standardmäßig installiert und ist ein sehr leistungsstarker Bootloader. GRUB kann eine Vielzahl von freien Betriebssystemen laden; proprietäre Betriebssystemen können mit Chain-Loading gestartet werden (der Mechanismus für das Laden von nicht unterstützten Betriebssystemen, bei dem ein anderer Bootloader wie zum Beispiel DOS oder Windows geladen wird).
LILO (LInux LOader) ist ein äußerst vielseitiger Bootloader für Linux. Er hängt nicht von einem bestimmten Dateisystem ab und kann Linux-Kernelimages von Disketten und Festplatten starten. Darüber hinaus kann er auch andere Betriebssysteme starten.
Wenn Sie GRUB nicht als Bootloader installieren möchten, klicken Sie auf Bootloader ändern. Sie können dann auswählen, ob Sie LILO oder gar keinen Bootloader installieren möchten.
Wenn Sie bereits über einen Bootloader verfügen, der Linux starten kann, und Ihren aktuellen Bootloader nicht überschreiben möchten oder wenn Sie vorhaben, das System mit Hilfe von Bootdisketten zu starten, klicken Sie auf die Schaltfläche Bootloader ändern, um Keinen Bootloader installieren auszuwählen.
![]() | Achtung |
---|---|
Wenn Sie entscheiden, weder GRUB noch LILO zu installieren, können Sie das System nicht direkt starten, sondern müssen eine andere Bootmethode verwenden (wie zum Beispiel eine Bootdiskette). Verwenden Sie diese Option nur, wenn Sie sicher sind, dass Sie das System auf andere Art und Weise starten können! Sie können am Ende der Installation eine Bootdiskette erstellen (weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 3.30). |
Jede startfähige Partition wird aufgelistet, einschließlich der von anderen Betriebssystemen verwendeten Partitionen. Die Partition mit dem root-Dateisystem des Systems weist die Kennung Red Hat Linux (für GRUB) oder linux (für LILO) auf. Andere Partitionen verfügen möglicherweise ebenfalls über Bootkennungen. Wenn Sie für andere Partitionen, die vom Installationsprogramm erkannt wurden, Bootkennungen hinzufügen oder ändern möchten, klicken Sie einmal auf die Partition, um sie zu markieren. Sobald sie markiert ist, können Sie die Bootkennung ändern, indem Sie auf die Schaltfläche Bearbeiten klicken.
Klicken Sie auf Standard neben der gewünschten Bootpartition, um das Betriebssystem auszuwählen, das standardmäßig gestartet werden soll. Sie können mit der Installation erst dann fortfahren, wenn Sie ein standardmäßiges Boot-Image ausgewählt haben.
![]() | Anmerkung |
---|---|
In der Spalte Kennung werden die Eingaben für den Boot-Prompt bei Bootloadern ohne GUI genannt, um das gewünschte Betriebssystem starten zu können. Nachdem der GRUB-Bootbildschirm geladen ist, verwenden Sie die
Pfeiltasten, um eine Bootkennung auszuwählen oder geben Drücken Sie auf dem grafischen LILO-Bildschirm
|
Bootloader-Passwörter stellen einen Sicherheitsmechanismus in einer Umgebung zur Verfügung, in der physischer Zugriff auf Ihren Server möglich ist.
Wenn Sie einen Bootloader installieren, sollten Sie ein Passwort erstellen, um Ihr System zu schützen. Ohne ein Bootloader-Passwort können Benutzer mit Zugriff auf Ihr System Optionen an den Kernel weiterleiten, die die Systemsicherheit gefährden können. Mit einem Bootloader-Passwort muss zuerst das Passwort eingegeben werden, um nicht standardmäßige Startoptionen auszuwählen.
Wenn Sie sich entscheiden, die Systemsicherheit anhand eines Bootloader-Passworts zu optimieren, stellen Sie sicher, dass Sie das Kontrollkästchen Bootloader-Passwort verwenden aktivieren.
Wenn es aktiviert ist, geben Sie ein Passwort ein und bestätigen es.
Stellen Sie zum Konfigurieren von erweiterten Bootloader-Optionen wie das Ändern der Startreihenfolge oder das Weiterleiten von Optionen an den Kernel sicher, dass Erweiterte Bootloader-Optionen konfigurieren ausgewählt ist, ehe Sie auf Weiter klicken.
Nachdem Sie festgelegt haben, welcher Bootloader installiert werden soll, können Sie auch das Installationsziel des Bootloaders bestimmen. Sie können den Bootloader an einem der beiden Ziele installieren:
Dies ist die empfohlene Stelle für die Installation eines Bootloaders, sofern der MBR einen anderen Betriebssystemloader wie beispielsweise System Commander startet. Beim MBR handelt es sich um einen speziellen Bereich auf Ihrer Festplatte, der automatisch vom BIOS Ihres Computers geladen wird und stellt den ersten Punkt dar, an dem der Bootloader die Kontrolle über den Bootprozess übernehmen kann. Wenn Sie den Bootloader im MBR installieren, wird GRUB (oder LILO) ein Boot-Prompt anzeigen, sobald Ihr Rechner startet. Sie können anschließend Red Hat Linux oder jedes beliebige Betriebssystem starten, das Sie für das Booten des Bootloaders konfiguriert haben.
Dies wird empfohlen, wenn Sie bereits einen anderen Bootloader auf Ihrem System verwenden. In diesem Fall wird dieser andere Bootloader die Steuerung zuerst übernehmen. Anschließend können Sie diesen Bootloader konfigurieren, um GRUB (oder LILO) für das Booten von Red Hat Linux zu starten.
Wenn Ihr System nur Red Hat Linux verwendet, sollten Sie den MBR wählen. Bei Systemen mit Windows 95/98, sollten Sie ebenfalls den Bootloader im MBR installieren, so dass beide Betriebssysteme gebootet werden können.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Laufwerkreihenfolge ändern, wenn Sie die Reihenfolge der Laufwerke neu ordnen möchten oder das BIOS nicht die korrekte Reihenfolge wiedergibt. Das Ändern der Laufwerkreihenfolge kann sinnvoll sein, wenn Sie mehrere SCSI-Adapter oder SCSI- und IDE-Adapter haben und vom SCSI-Gerät booten möchten.
Die Option Verwendung von LBA32 erzwingen (gewöhnlich nicht erforderlich) ermöglicht es Ihnen, die 1024-Zylindergrenze für die /boot-Partition zu überschreiten. Wenn Sie ein System besitzen, das die LBA32-Erweiterung für Betriebssysteme oberhalb der 1024-Zylindergrenze unterstützt und Ihre /boot-Partition oberhalb dieser Grenze positionieren möchten, dann sollten Sie diese Option wählen.
![]() | Tipp |
---|---|
Wenn Sie Ihre Festplatte partitionieren, beachten Sie bitte, dass das BIOS in einigen älteren Systemen auf nicht mehr als die ersten 1024 Zylinder der Festplatte zugreifen kann. Lassen Sie in diesem Fall genug Platz für die /boot Linux-Partition auf den ersten 1024 Zylindern der Festplatte, um Linux zu booten. Die anderen Linux-Partitionen können nach Zylinder 1024 erstellt werden. In parted entsprechen 1024 Zylinder 528MB. Siehe http://www.pcguide.com/ref/hdd/bios/sizeMB504-c.html. |
Wenn Sie Optionen zum Bootbefehl hinzufügen möchten, geben Sie diese in das Feld Kernelparameter ein. Die eingegebenen Optionen werden bei jedem Start an den Linux-Kernel weitergeleitet.
Für den Rettungsmodus stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung:
Sie können den Rettungsmodus aufrufen, indem Sie beim Booten von der ersten Red Hat Linux CD-ROM am Bootpromptboot: linux rescue eingeben.
Sie können Ihr System von einer Installations-Bootdiskette booten, die vom boot.img-Image erstellt wurde. Dazu muss die erste Red Hat Linux-CD-ROM eingelegt sein oder sich das Rescue-Image als ISO-Image auf der Festplatte befinden. Nachdem Sie mit dieser Diskette gebootet haben, geben Sie am boot:-Prompt linux rescue ein.
Sie können von einer Netzwerk-Bootdiskette booten, die vom bootnet.img-Image erstellt wurde oder von einer PCMCIA-Bootdiskette, die vom pcmcia.img -Image erstellt wurde. Nachdem Sie mit dieser Diskette gebootet haben, geben Sie linux rescue am boot:-Prompt ein. Dies ist nur bei funktionierender Netzwerkkonfiguration möglich. Außerdem müssen Sie den Netzwerk-Host und den Transfertyp angeben. Nähere Angaben hierzu finden Sie im Abschnitt 3.7.
Weitere Informationen finden Sie im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration.
Wenn Sie keinen Bootloader verwenden möchten, stehen Ihnen verschiedene Alternativen zur Verfügung:
Sie können die Bootdiskette verwenden, die vom Installationsprogramm erstellt wurde (sofern Sie eine erstellt haben).
Sie können Linux über MS-DOS starten. Dazu muss allerdings eine Kopie des Linux-Kernels (sowie einer RAM-Disk bei SCSI-Systemen) auf einer MS-DOS-Partition vorliegen. Dazu müssen Sie Ihr Red Hat Linux-System zunächst auf andere Weise booten (z.B. mit einer Boot-Diskette) und anschließend den Kernel in eine MS-DOS-Partition kopieren. LOADLIN finden Sie unter
ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/system/boot/dualboot/ |
sowie auf den zugehörigen Mirror-Sites erhältlich.
SYSLINUX ist ein MS-DOS-Programm, das LOADLIN sehr ähnlich ist. Es ist ebenfalls unter
ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/system/boot/loaders/ |
sowie auf den zugehörigen Mirror-Sites erhältlich.
Sie können Linux auch mit kommerziellen Bootloadern laden, beispielsweise mit System Commander und Partition Magic. Dennoch muss hierzu GRUB oder LILO in Ihrer Linux-root- Partition installiert sein.
![]() | Anmerkung |
---|---|
Bootloader wie LOADLIN und System Commander werden als Bootloader von Drittanbietern betrachtet und werden nicht von Red Hat unterstützt. |
Dieser Abschnitt gilt ausschließlich für Computer mit einem SMP-Mainboard. SMP (Symmetric Multiprocessing) ist eine Architektur, bei der mehrere CPUs verwendet werden, um die Performance zu erhöhen. Damit ist es möglich, dass mehrere Prozesse gleichzeitig abgearbeitet werden können (Multiprocessing).
Wenn das Installationsprogramm ein SMP-Mainboard auf Ihrem System erkennt, werden automatisch zwei Bootloadereinträge (je nach installiertem Bootloader) statt dem üblichen einzelnen Eintrag erstellt.
![]() | Anmerkung |
---|---|
Bei Intel® Pentium® 4 Systeme mit Hyperthreading ist standardmäßig ein SMP-Kernel installiert. |
Die beiden GRUB-Einträge sind Red Hat Linux (Kernelversion) und Red Hat Linux (Kernelversion- smp). Red Hat Linux (Kernelversion-smp) bootet standardmäßig. Sollten Probleme mit dem SMP- Kernel auftreten, können Sie auch den Eintrag Red Hat Linux (Kernelversion) booten. Dabei bleiben alle Funktionen erhalten, Sie arbeiten jedoch nur mit einem einzigen Prozessor.
Die beiden LILO-Einträge sind linux und linux- up. Dabei bootet linux standardmäßig. Sollten Probleme mit dem SMP-Kernel auftreten, können Sie auch den Eintrag linux- up booten. Dabei bleiben alle Funktionen erhalten, Sie arbeiten jedoch nur mit einem einzigen Prozessor.
Zurück | Zum Anfang | Vor |
Aktualisieren Ihres Dateisystems | Zum Kapitelanfang | Auswählen der zu aktualisierenden Pakete |