Red Hat Linux 9: Red Hat Linux x86-Installationshandbuch | ||
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Wenn Sie sich für automatisches Partitionieren entschieden haben und Überprüfen nicht gewählt haben, gehen Sie bitte über zu Abschnitt 3.21.
Wenn Sie automatisches Partitionieren wählen und Überprüfen eingeben, können Sie entweder die aktuellen Partitionseinstellungen verwenden (klicken Sie auf Weiter) oder die Einstellung mit Disk Druid, dem manuellen Partitionierungstool, verändern.
Sie müssen jetzt dem Installationsprogramm mitteilen, wo Red Hat Linux installiert werden soll. Hierzu geben Sie Mount-Punkte für eine oder mehrere Partitionen, auf denen Red Hat Linux installiert werden soll, an. Sie müssen hier eventuell auch Partitionen erstellen und/oder löschen (siehe Abbildung 3-14).
![]() | Anmerkung |
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Wenn Sie sich noch keine Gedanken gemacht haben, wie Sie Ihre Partitionen einrichten möchten, finden Sie im Anhang E weitere Informationen. Sie benötigen eine root-Partition von geeigneter Größe und eine Swap-Partition von mindestens der zweifachen Größe des RAM. |
Disk Druid ist das Partitionierungstool, das vom Installationsprogramm verwendet wird. Die Funktionen von Disk Druid sind für eine typische Red Hat Linux Installation völlig ausreichend - nur ganz außergewöhnliche Konfigurationen können mit diesem Tool nicht gemeistert werden.
Disk Druid bietet Ihnen eine grafische Darstellung Ihrer Festplatte(n).
Wenn Sie ein Mal klicken, heben Sie ein spezielles Feld der grafischen Darstellung hervor. Zwei Mausklicke dienen zum Bearbeiten einer bereits existierenden Partition oder zum Erstellen einer Partition an einer freien Stelle.
Über der Anzeige sehen Sie den Festplatten Namen (wie zum Beispiel /dev/hda), die Geometrie (die die Geometrie der Festplatte anzeigt und aus drei Zahlen besteht, die für die Anzahl der Zylinder, Köpfe und Sektoren stehen, und das Modell der Festplatte wie vom Installationsprogramm festgestellt.
Anhand dieser Schaltflächen werden die Aktionen von Disk Druid gesteuert. Sie werden zum Ändern der Attribute einer Partition verwendet (z.B. Dateisystemtyp und Mount-Punkt) sowie zum Erstellen von RAID-Geräten. Mit den Schaltflächen dieses Bildschirms werden darüber hinaus die vorgenommenen Änderungen bestätigt oder aber Disk Druid beendet. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den einzelnen Schaltflächen.
Neu: Zur Anforderung einer neuen Partition. Sobald auf die Schaltfläche geklickt wird, wird ein Dialogfenster mit Feldern angezeigt (wie zum Beispiel Mount-Punkt und Größe), in die Einträge einzugeben sind.
Bearbeiten: Diese Schaltfläche wird verwendet, um die Attribute der im Abschnitt Partitionen aktuell ausgewählten Partition zu ändern. Durch Anklicken der Schaltfläche Bearbeiten wird ein Dialogfenster angezeigt. Hier können einige oder alle Felder bearbeitet werden, je nachdem, ob die Partitionsinformationen bereits auf die Festplatte geschrieben wurden.
Sie können den freien Speicherplatz auch wie in der grafischen Darstellung dazu verwenden, eine neue Partition zu erstellen. Markieren Sie entweder den freien Speicherplatz, und klicken Sie dann auf die Schaltfläche Bearbeiten oder klicken Sie zweimal auf den freien Speicherplatz, um diesen zu bearbeiten.
Löschen: Diese Schaltfläche wird verwendet, um die derzeit im Abschnitt Aktuelle Partitionen der Festplatte markierte Partition zu entfernen. Sie werden dabei aufgefordert, das Löschen der jeweiligen Partition zu bestätigen.
Zurücksetzen: Diese Schaltfläche wird verwendet, um den Originalzustand von Disk Druid wiederherzustellen. Jegliche Änderungen gehen verloren, wenn Sie die Partitionen zurücksetzen.
RAID: Hiermit können Sie auf einigen oder allen Partitionen Redundanz bereitstellen. Verwenden Sie diese Option nur, wenn Sie bereits Erfahrung mit RAID haben. Mehr Informationen über RAID finden Sie im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration.
Um ein RAID-Gerät zu erstellen, müssen Sie als erstes Software RAID-Partitionen erstellen. Nachdem Sie zwei oder mehr Software RAID-Partitionen erstellt haben, wählen Sie RAID, um die Software RAID-Partitionen in das RAID-Gerät einzufügen.
LVM: Gibt Ihnen die Möglichkeit, ein logisches Volumen im LVM zu erstellen. Die Aufgabe des LVM (Logical Volume Manager) besteht darin, einen einfachen logischen Überblick über den zugrundeliegenden physischen Speicherplatz wie z.B. Festplatten zu geben. Der LVM verwaltet einzelne physische Platten — besser gesagt, die darauf befindlichen einzelnen Partitionen. Sie sollten diese Schaltfläche nur verwenden, wenn Sie bereits Erfahrung mit LVM gesammelt haben. Weitere Informationen zu LVM finden Sie im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration.
Wenn Sie ein logisches Volumen im LVM erstellen möchten, müssen Sie zunächst Partitionen des Typs Physisches Volumen (LVM) erstellen. Nachdem Sie eine oder mehrere Partitionen dieses Typs (LVM) erstellt haben, können Sie durch Betätigung von LVM ein logisches Volumen im LVM erstellen.
Über der Partitionshierarchie befinden sich Kennungen mit Informationen über die Partitionen, die Sie erstellen. Die Kennungen werden wie folgt definiert:
Gerät: Dieses Feld zeigt den Gerätenamen der Partition an.
Mount-Punkt/RAID/Volumen: Ein Mount-Punkt ist der Ort der Verzeichnishierarchie, an dem ein Datenträger existiert; der Datenträger wird an diesem Ort "gemountet". Dieses Feld gibt an, wo die Partition gemountet wird. Wenn eine Partition vorhanden, aber nicht festgelegt ist, müssen Sie den Mount-Punkt definieren. Doppelklicken Sie auf die Partition oder klicken Sie auf die Schaltfläche Bearbeiten.
Typ: Dieses Feld gibt den Partitionstyp an (z.B ext2, ext3 oder vfat).
Format: Dieses Feld zeigt an, ob die erstellte Partition formatiert wird.
Größe: Dieses Feld gibt die Größe der Partition (in Megabytes) an.
Start: Dieses Feld zeigt den Zylinder Ihrer Festplatte an, an dem die Partition beginnt.
End: Dieses Feld zeigt den Zylinder Ihrer Festplatte an, an dem die Partition endet.
RAID-Gerät/LVM Volumengruppen-Member ausblenden: Wählen Sie diese Option aus, wenn Sie nicht möchten, dass erstellte RAID-Geräte oder LVM-Member der Datenträgergruppe angezeigt werden.
Es empfiehlt sich, sofern kein Grund für eine andere Vorgehensweise vorliegt, die folgenden Partitionen zu erstellen:
Eine Swap-Partition (mindestens 32MB) — Swap- Partitionen dienen zur Unterstützung von virtuellem Speicher. Mit anderen Worten: Daten werden in den Swap-Speicher geschrieben, wenn das RAM für die von Ihrem System verarbeiteten Daten nicht ausreicht. Die Mindestgröße der Swap-Partition sollte der doppelten Größe des RAMs oder mindestens 32 MB entsprechen, je nachdem welcher Wert größer ist.
Wenn Sie z.B. über 1 GB RAM oder weniger verfügen, sollte Ihre Swap-Partition mindestens die Größe des RAM Ihres Systems haben. Bei mehr als 1 GB RAM sind 2 GB RAM erforderlich. Das Erstellen einer großen Swap- Partition ist besonders dann von Nutzen, wenn Sie vorhaben, Ihren RAM zu einem späteren Zeitpunkt zu erweitern.
Eine /boot Partition (100 MB) — Die in /boot gemountete Partition enthält den Betriebssystemkernel (der den Start von Red Hat Linux ermöglicht), und einige andere Dateien, die während des Bootens benötigt werden. Wegen der Einschränkungen der meisten PC-BIOS-Versionen sollten Sie zur Aufnahme dieser Dateien nur eine kleine Partition erstellen. Für die meisten Benutzer ist eine Boot-Partition von 100 MB ausreichend.
![]() | Warnung |
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Erstellen Sie die Partition /boot nicht als LVM-Partitionstyp. Ansonsten können Sie Ihr Red Hat Linux-System nicht starten, da die im Red Hat Linux enthaltenen Bootloader LVM-Partitionen nicht lesen können. |
![]() | Achtung |
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Während der Partitionierung Ihrer Festplatte beachten Sie bitte, dass das BIOS in einigen älteren Systemen nicht auf mehr als die ersten 1024 Zylinder einer Festplatte zugreifen kann. In diesem Fall sollten Sie genug Platz für die /boot Linux-Partition auf den ersten 1024 Zylindern Ihrer Festplatte lassen, um Linux booten zu können. Alle anderen Linux-Partitionen können nach Zylinder 1024 erstellt werden. Wenn Ihre Festplatte über mehr als 1024 Zylinder verfügt, könnte es sein, dass Sie eine /boot Partition erstellen müssen, wenn Sie möchten, dass die / (Root) Partition den gesamten verbleibenden Speicherplatz auf Ihrer Festplatte beansprucht. Im Festplatten-Partitionierungstool parted entsprechen 1024 Zylinder 528MB (die genaue Anzahl hängt jedoch von Ihrem BIOS ab). Weitere Informationen finden Sie unter http://www.pcguide.com/ref/hdd/bios/sizeMB504-c.html. |
Eine root Partition (1.7-5.0 GB) — In dieser Partition befindet sich "/" (das Root-Verzeichnis). In dieser Einstellung befinden sich alle Dateien (mit Ausnahme der in /boot gespeicherten Dateien) in der Root-Partition. Eine 1.7 GB große Root-Partition ist ausreichend für eine Personal Desktop- oder Workstation-Installation (mit sehr wenig freiem Festplattenspeicher), während Sie in einer Root-Partition von 5.0 GB alle Pakete installieren können.
Um eine Partition hinzuzufügen, wählen Sie die Schaltfläche Neu. Ein Dialogfeld erscheint (siehe Abbildung 3-15).
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Sie müssen der Installation mindestens eine Partition zuweisen. Näheres hierzu finden Sie in Anhang E. |
Mount-Punkt: Geben Sie den Mount-Punkt der Partition ein. Wenn zum Beispiel diese Partition die Rootpartition sein soll, geben Sie / ein; geben Sie dagegen /boot für die /Boot- Partition ein usw. Sie können auch das Pull-Down-Menü verwenden, um den richtigen Mount-Punkt für Ihre Partition zu wählen.
Dateisystemtyp: Wählen Sie aus dem Pull-Down-Menü den passenden Dateisystemtyp für die Partition. Weitere Information über Dateisystemtypen finden Sie im Abschnitt 3.19.5.1.
Verfügbare Festplatten: Dieses Feld enthält eine Liste der Festplatten, die in Ihrem System installiert sind. Wenn das Kästchen einer Festplatte markiert ist, kann eine gewünschte Partition auf dieser Festplatte erstellt werden. Wenn das Kästchen nicht hervorgehoben ist, kann die Partition in keinem Fall auf dieser Festplatte erstellt werden. Indem Sie die Einstellungen der Kontrollkästchen verändern, können Sie entscheiden, wo Disk Druid die Partitionen positionieren soll oder aber Disk Druid entscheiden lassen, wo die Partitionen gesetzt werden sollen.
Größe (MB): Geben Sie die Größe der Partition (in Megabytes) an. Beachten Sie, dass dieses Feld mit 100 MB beginnt. Wenn Sie diese Einstellung nicht ändern, erstellen Sie eine Partition mit 100 MB.
Zusätzliche Optionen für die Größe: Entscheiden Sie, ob die Partition eine feste Größe beibehalten soll, ob sie "wachsen" (den übrigen Speicherraum auf der Festplatte bis zu einem gewissen Maß füllen kann) oder den gesamten verfügbaren Speicherplatz auf der Festplatte füllen soll.
Wenn Sie Platz ausfüllen bis (MB) wählen, müssen Sie Größenangaben in das Feld der Option eingeben. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, einen gewissen Speicherraum auf der Festplatte für eventuellen späteren Gebrauch frei zu lassen.
Als primäre Partition forcieren: Legen Sie fest, ob die Partition, die Sie erstellen, eine der ersten vier Partitionen auf Ihrem Laufwerk sein soll. Ist diese Option nicht ausgewählt, gilt die zu erstellende Partition als logische Partition. Im Abschnitt E.1.3 finden Sie weitere Informationen.
Auf defekte Blöcke überprüfen: Das Überprüfen auf ungültige Blöcke kann dem Verlust von Daten vorbeugen, wenn Sie die ungültigen Blöcke auf einem Laufwerk ablegen und eine Liste dieser Blöcke erstellen, damit diese künftig nicht mehr verwendet werden. Wenn Sie Dateisysteme während des Formatierens auf ungültige Blöcke überprüfen möchten, wählen Sie diese Option.
Wenn Sie Auf defekte Blöcke überprüfen auswählen, erhöht dies die Installationszeit erheblich. Da die meisten neueren Festplatten relativ groß sind, benötigt das Überprüfen auf defekte Blöcke viel Zeit. Die Zeitspanne hängt von der Größe Ihrer Festplatte ab. Wenn Sie sich für das Überprüfen auf defekte Blöcke entscheiden, können Sie den Fortschritt auf der virtuellen Konsole #5 ansehen.
Ok: Drücken Sie auf Ok, wenn Sie die Einstellungen bestätigen und die Partition erstellen möchten.
Löschen: Drücken Sie auf Löschen, wenn Sie die Partition nicht erstellen möchten.
Mit Red Hat Linux können Sie verschiedene Partitionstypen, basierend auf dem Dateisystem, das diese verwenden sollen, erstellen. Es folgt eine kurze Beschreibung der verschiedenen Dateisysteme und wie diese eingesetzt werden können.
ext2 — Das ext2 Dateisystem unterstützt Standard-Unix-Dateitypen (normale Dateien, Verzeichnisse, symbolische Links, etc.). Es können lange Dateinamen mit bis zu 255 Zeichen vergeben werden. Versionen vor Red Hat Linux 7.2 verwendeten ext2 Dateisysteme standardmäßig.
ext3 — Das ext3 Dateisystem basiert auf dem ext2 Dateisystem, und hat einen großen Vorteil — Journaling. Das Verwenden eines Dateisystems mit Journaling-Funktion verringert die Zeit, die auf das Wiederherstellen von Dateisystemen nach einem Systemabsturz verwendet werden muss, das das Dateisystem nicht mit fsck[1] behandelt werden muss. Das ext3 Dateisystem wird standardmäßig ausgewählt und wird dringend empfohlen.
Physisches Volumen (LVM) — das Erstellen einer oder mehrerer Partitionen im physischen Volumen (LVM) ermöglicht Ihnen das Erstellen eines Logischen Volumens LVM. Weitere Informationen zum LVM finden Sie im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration.
Software RAID — Das Erstellen von zwei oder mehreren RAID-Partitionen ermöglicht Ihnen das Erstellen eines Raid-Geräts. Weitere Informationen zu RAID: siehe Kapitel RAID (Redundant Array of Independent Disks) im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration.
swap — Swap-Partitionen werden als virtueller Speicher verwendet. Dies bedeutet, dass die Daten in eine Swap-Partition geschrieben werden, wenn nicht ausreichend RAM zum Speichern der Daten vorhanden ist, die Ihr System gerade verarbeitet.
vfat — Das VFAT Dateisystem ist ein Linux-Dateisystem, das kompatibel zu den langen Dateinamen unter Microsoft Windows auf dem FAT-Dateisystem ist.
Verwenden Sie die Schaltfläche Bearbeiten oder doppelklicken Sie auf die entsprechende Partition, wenn Sie eine Partition bearbeiten möchten.
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Wenn die Partition auf Ihrer Festplatte bereits vorhanden ist, können Sie lediglich den zugehörigen Mount-Punkt ändern. Möchten Sie dagegen andere Änderungen vornehmen, so müssen Sie die Partition löschen und neu erstellen. |
Um eine Partition zu löschen, markieren Sie sie im Abschnitt Partitionen und doppelklicken Sie auf die Schaltfläche Löschen. Es erscheint eine Meldung mit der Aufforderung, den Löschvorgang zu bestätigen.
Im Abschnitt 3.20 finden Sie weitere Informationen für die Installation.
[1] | Die fsck Applikation wird zum Prüfen des Dateisystems auf Metadaten-Konsistenz und zum Wiederherstellen einer oder mehrerer Linux-Dateisysteme verwendet. |
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