30.2. Vorbereiten einer Aktualisierung

Bevor Sie Ihren Kernel aktualisieren, müssen Sie im Vorfeld einige Schritte zur Vorbereitung durchführen. Zuerst müssen Sie sicherstellen, dass Sie über eine funktionsfähige Bootdiskette für Ihr System verfügen, falls Probleme auftreten sollten. Wenn der Bootloader zum Booten des neuen Kernels nicht richtig konfiguriert ist, können Sie Ihr Red Hat Linux-System nicht booten, es sei denn, Sie verfügen über eine Bootdiskette.

Um eine Bootdiskette zu erstellen, melden Sie sich als root an einem Shell-Prompt an und geben Sie den folgenden Befehl ein:

/sbin/mkbootdisk `uname -r`

TippTipp
 

Weitere Optionen finden Sie auf der man-Seite von mkbootdisk.

Booten Sie Ihren Computer mit der Boot-Diskette neu und stellen Sie sicher, dass sie funktioniert, bevor Sie fortfahren.

Sie sollten die Diskette an einem sicheren Ort verwahren, für den Fall, dass Sie diese benötigen.

Um festzustellen, welche Kernel-Pakete installiert sind, geben Sie den folgenden Befehl an einem Shell-Prompt ein:

rpm -qa | grep kernel

Die Ausgabe enthält einige oder alle der folgenden Pakete, je nachdem, welchen Installationstyp Sie durchgeführt haben (Ihre Versionsnummern und Pakete können sich unterscheiden):

kernel-2.4.18-7.95
kernel-debug-2.4.18-7.95
kernel-source-2.4.18-7.95
kernel-doc-2.4.18-7.95
kernel-pcmcia-cs-3.1.31-13
kernel-smp-2.4.18-7.95

Durch diese Angaben können Sie feststellen, welche Pakete Sie für die Aktualisierung des Kernels herunterladen müssen. Für ein aus einem einzelnen Prozessor bestehendes System wird nur das kernel-Paket benötigt.

Besitzt Ihr Computer mehr als einen Prozessor, muss das kernel-smp-Paket, das Support für mehrere Prozessoren enthält, installiert werden. Es wird empfohlen, dass Sie auch das kernel-Paket für den Fall installieren, dass der Multiprozessor-Kernel auf Ihrem System nicht ordnungsgemäß funktioniert.

Wenn Ihr Computer mehr als vier Gigabytes Speicher aufweist, benötigen Sie das kernel-bigmem-Paket. Wiederum wird die zusätzliche Installation des kernel-Pakets zur Fehlerbehebung empfohlen. Das kernel-bigmem-Paket ist nur für die i686-Architektur vorgesehen.

Wird PCMCIA-Support (wie z.B. auf einem Laptop) benötigt, brauchen Sie das kernel-pcmcia-cs-Paket.

Das kernel-source-Paket wird nicht benötigt, es sei denn, Sie möchten den Kernel selbst neu kompilieren oder einen Kernel entwickeln.

Das Paket kernel-doc enthält Dokumentationen zur Entwicklung eines Kernels und wird nur benötigt, wenn das System zur Kernelentwicklung eingesetzt wird.

Das kernel-util-Paket enthält Dienstprogramme, die zum Steuern des Kernels bzw. der Systemhardware verwendet werden. Es ist nicht erforderlich.

Red Hat erstellt Kernel, die für verschiedene x86-Versionen optimiert sind. Die Optionen sind athlon für AMD Athlon™ und AMD Duron™ Systeme, i686 für Intel® Pentium® II, Intel® Pentium® III und Intel® Pentium® 4 Systeme und i586 für Intel® Pentium® und AMD K6™ Systeme. Wenn Sie die Version Ihres x86 Systems nicht kennen, verwenden Sie den Kernel für die i386-Version. Dieser gilt für alle x86-basierten Systeme.

Die x86-Version des RPM-Pakets ist im Dateinamen enthalten. Zum Beispiel: kernel-2.4.18-7.95.athlon.rpm ist für AMD Athlon™ und AMD Duron™ Systeme und kernel-2.4.18-7.95.i686.rpm für Intel® Pentium® II, Intel® Pentium® III und Intel® Pentium® 4 Systeme optimiert. Wenn Sie festgelegt haben, welche Pakete zum Aktualisieren des Kernels benötigt werden, müssen Sie die für die Pakete kernel, kernel-smp und kernel-bigmem geeignete Architektur auswählen. Verwenden Sie die i386-Versionen der anderen Pakete.