5.2. Erstellen von Partitionen

WarnungWarnung
 

Versuchen Sie nicht, eine Partition auf einem Gerät zu erstellen, das in Gebrauch ist.

Bevor Sie eine Partition erstellen, booten Sie im Rescue Modus (oder unmounten Sie Partitionen und deaktivieren Sie jeglichen Swap-Space auf dem Gerät).

Starten Sie parted, wobei /dev/hda das Gerät ist, auf dem die Partition erstellt werden soll:

parted /dev/hda

Zeigen Sie die aktuelle Partitionstabelle an, um festzulegen, ob genug freier Platz vorhanden ist:

print

Ist nicht genug Speicherplatz vorhanden, können Sie die Größe einer bestehenden Partition ändern. Informationen dazu finden Sie unter Abschnitt 5.4.

5.2.1. Erstellen von Partitionen

Bestimmen Sie von der Partitionstabelle aus die Start-und Endpunkte der neuen Partition und um was für einen Partitionstyp es sich handeln soll. Es kann nur vier primäre Partitionen (ohne erweiterte Partitionen) auf einem Gerät geben. Benötigen Sie mehr als vier Partitionen, sind drei primäre Partitionen möglich, eine erweiterte Partition und mehrere logische Partitionen innerhalb der erweiterten Partition. Einen Überblick über die Festplattenpartitionen erhalten Sie im Anhang unter Einführung in die Festplattenpartitionen im Red Hat Linux Installationshandbuch.

Um zum Beispiel eine primäre Partition mit einem ext3 Dateisystem von 1024 Megabyte bis 2048 Megabyte auf einem Festplattenlaufwerk zu erstellen, geben Sie folgenden Befehl ein:

mkpart primary ext3 1024 2048

TippTipp
 

Verwenden Sie stattdessen den Befehl mkpartfs, wird zunächst die Partition erstellt und dann das Dateisystem. parted unterstützt jedoch nicht die Erstellung eines ext3 Dateisystems. Sie müssen also zum Erstellen eines ext3 Dateisystems mkpart verwenden und das Dateisystem mit dem Befehl mkfs erstellen, wie später beschrieben wird. mkpartfs funktioniert für den Dateisystemtyp Linux-Swap.

Die Änderungen werden wirksam, sobald Sie die [Enter-Taste] drücken, prüfen Sie also den Befehl, bevor Sie ihn ausführen.

Verwenden Sie nach Erstellen der Partition den Befehl print um zu bestätigen, dass sie sich mit dem richtigen Partitionstyp, Dateisystemtyp und der richtigen Größe in der Partitionstabelle befindet. Merken Sie sich auch die Minor-Nummer der neuen Partition, so dass Sie diese mit einer Kennung versehen können. Lassen Sie sichauch die Ausgabe von

cat /proc/partitions

anzeigen, um sicherzustellen, dass der Kernel die neue Partition erkennt.

5.2.2. Formatieren von Partitionen

Die Partition hat immer noch kein Dateisystem. Erstellen Sie das Dateisystem:

	/sbin/mkfs -t ext3 /dev/hdb3

WarnungWarnung
 

Das Formatieren von Partitionen hat zur Folge, dass sämtliche Daten, die sich derzeit auf der Partition befinden, unwiderruflich gelöscht werden.

5.2.3. Partitionen mit Kennungen versehen

Geben Sie der Partition als nächstes eine Kennung. Heißt die neue Partition zum Beispiel /dev/hda3 und Sie möchten sie mit folgender Kennung versehen: /work:

e2label /dev/hda3 /work

Standardmäßig verwendet das Red Hat Linux Installationsprogramm den Mount-Punkt der Partition als Kennung, um sicher zu gehen, dass die Kennung einmalig ist. Sie können jedoch jede beliebige Kennung verwenden.

5.2.4. Erstellen des Mount-Punktes

Erstellen Sie als root den Mount-Punkt:

mkdir /work

5.2.5. Hinzufügen zu /etc/fstab

Bearbeiten Sie als root die Datei /etc/fstab, um die neue Partition mit aufzunehmen. Die neue Zeile sollte etwa wie folgt aussehen:

LABEL=/work           /work                 ext3    defaults        1 2

Die erste Spalte sollte LABEL= enthalten, gefolgt von der Kennung, die Sie der Partition zugeordnet haben. Die zweite Spalte sollte den Mount-Punkt für die neue Partition enthalten, während die nächste Spalte den Dateityp angeben sollte (zum Beispiel ext3 oder swap). Weitere Informationen zum Format erhalten Sie auf der man-Seite mit dem Befehl man fstab.

Steht in der vierten Spalte das Wort defaults, wird die Partition beim Booten gemountet. Um die Partition ohne erneutes Booten zu mounten, geben Sie als root den folgenden Befehl ein:

mount /work