Red Hat Linux 9: Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration | ||
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Nachdem die Quoten implementiert wurden, bedürfen diese einiger Wartung — vorwiegend durch Überprüfung auf Überschreitung und Richtigkeit bzw. Genauigkeit dieser Quoten. Wenn natürlich einige Benutzer wiederholt ihre Quoten überschreiten oder ständig die weichen Grenzen erreichen, muss ein Systemadministrator einige Entscheidungen in Bezug auf das Verhalten des Benutzer und wieviel Festplattenplatz dieser für seine Arbeit benötigt, treffen. Der Administrator kann dann zum Beispiel dem Benutzer zeigen, wie dieser weniger Festplattenplatz braucht oder die Quote dieses Benutzers erhöhen.
Um einen Bericht über die Festplattennutzung zu erstellen, müssen Sie das Dienstprogramm repquota ausführen. Der Befehl repquota /home gibt zum Beispiel folgendes aus:
*** Report for user quotas on device /dev/hda3 Block grace time: 7days; Inode grace time: 7days Block limits File limits User used soft hard grace used soft hard grace ---------------------------------------------------------------------- root -- 36 0 0 4 0 0 tfox -- 540 0 0 125 0 0 testuser -- 440400 500000 550000 37418 0 0 |
Um einen Bericht über die Festplattennutzung aller quoten-aktivierten Dateisysteme anzeigen zu lassen, geben Sie den folgenden Befehl:
repquota -a |
Auch wenn dieser Bericht relativ einfach zu verstehen ist, sollen doch einige Punkte erklärt werden. Durch -- hinter jedem Benutzer können Sie schnell feststellen, ob die Block- oder Inodegrenzen überschritten wurden. Wenn die weichen Grenzen für Block- oder Inodegrenze überschritten würde, wird ein + anstelle von dem entsprechenden - angezeigt; das erste - steht für die Blockgrenze, und das zweite Zeichen steht für die Inodegrenze.
Die Spalten grace sind normalerweise leer. Wenn eine weiche Grenze überschritten wurde, enthält diese Spalte eine Zeitangabe, die dem Kulanzzeitraum, d.h. der Zeit, die innerhalb des Kulanzzeitraums verblieben ist, entspricht. Wenn der Kulanzzeitraum überschritten würde, erscheint none an dieser Stelle.
Wenn ein Dateisystem nicht richtig gemounted wurde (zum Beispiel aufgrund eines Systemabsturzes), müssen Sie quotacheck ausführen. quotacheck kann jedoch auch regelmäßig ausgeführt werden, auch wenn das System nicht abgestürzt ist. Das Ausführen dieses Befehls hilft Ihnen, die Genauigkeit der Quoten besser einzuhalten (Optionen für diesen Befehl wurden unter Abschnitt 6.1.1) beschrieben:
quotacheck -avug |
Der einfachste Weg zur regelmäßigen Ausführung ist mit cron. Sie können als root angemeldet entweder den Befehl crontab -e zum Planen eines regelmäßigen quotacheck verwenden, oder ein Skript, das quotacheck ausführt, in einem der folgenden Verzeichnisse ablegen (wählen Sie den Intervall, der Ihren Anforderungen am besten entspricht):
/etc/cron.hourly
/etc/cron.daily
/etc/cron.weekly
/etc/cron.monthly
Die genaueste Quoten-Statistik wird dann erreicht, wenn die untersuchten Dateisysteme sich nicht in Benutzung befinden. Daher sollte cron zu einem Zeitpunkt ausgeführt werden, zu dem die Dateisysteme am wenigsten genutzt werden. Wenn auf verschiedenen Dateisysteme mit Quoten verschiedenen Zeiten zutreffen, können Sie quotacheck für jedes Dateisystem durch mehrere cron-Tasks zur jeweils besten Zeit ausführen.
Unter Kapitel 28 finden Sie weitere Informationen zur Konfiguration von cron.
Sie können Quoten auch deaktivieren, ohne diese auf 0 setzen zu müssen. Um alle Benutzer- und Gruppen-Quoten zu deaktivieren, verwenden Sie den folgenden Befehl:
quotaoff -vaug |
Wenn weder die Option -u noch die Option -g angegeben wird, werden nur die Benutzer-Quoten deaktiviert. Wenn nur -g angegeben wird, werden nur die Gruppen-Quoten deaktiviert.
Um die Quoten wieder zu aktivieren, verwenden Sie den Befehl quotaon mit den gleichen Optionen.
Wenn Sie zum Beispiel Benutzer- und Gruppen-Quoten für alle Dateisysteme aktivieren möchten:
quotaon -vaug |
Um Quoten für ein bestimmtes Dateisystem wie zum Beispiel /home aktivieren möchten:
quotaon -vug /home |
Wenn weder die Option -u noch die Option -g angegeben wird, werden nur die Benutzer-Quoten deaktiviert. Wenn nur -g angegeben wird, werden nur die Gruppen-Quoten deaktiviert.
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