Red Hat Linux 9: Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration | ||
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Der Rettungsmodus bedeutet, eine kleine Red Hat Linux-Umgebung vollständig von einer Diskette oder einer CD-ROM zu booten oder eine andere Methode anstelle der Festplatte zu verwenden.
Wie der Name schon sagt, dient der Rettungsmodus dazu, etwas zu "retten". Während des normalen Betriebs verwendet Ihr Red Hat Linux System Dateien, die auf der Festplatte Ihres Systems gespeichert sind — um Programme auszuführen, Dateien zu speichern u.v.m.
Es kann jedoch vorkommen, dass Sie, dadurch dass Red Hat Linux nicht vollständig funktionsfähig ist, keinen Zugriff auf die Dateien Ihrer Festplatte erhalten. Der Rettungsmodus ermöglicht es Ihnen, auch dann auf diese Dateien zuzugreifen, wenn Red Hat Linux nicht von der entsprechenden Festplatte ausgeführt werden kann.
Wenn Sie Ihr System im Rettungsmodus starten wollen, müssen Sie Ihr System mit einer der folgenden Methoden booten können:
Booten Sie Ihr System von einer Installationsbootdiskette, die aus dem Image bootdisk.img entstanden ist.[1]
Booten Sie Ihr System von der Installationsboot-CD-ROM.[2]
Booten Sie Ihr System von der Red Hat Linux CD-ROM #1.
Sobald Sie mit einer dieser Methoden gebootet haben, geben Sie den folgenden Befehl am Installationsboot-Prompt ein:
linux rescue |
Sie müssen hier ein paar grundlegende Fragen, wie zum Beispiel nach der zu verwendenden Sprache, beantworten. Sie werden außerdem danach gefragt, wo sich ein gültiges Rescue-Image befindet. Wählen Sie Lokale CD-ROM, Festplatte, NFS-Image, FTP oder HTTP. Der ausgewählte Ort muss einen gültigen Installationsbaum enthalten, und diese muss für die gleiche Version von Red Hat Linux sein wie der von der Red Hat Linux CD-ROM #1. Wenn Sie eine Boot-CD-ROM oder -Diskette zum Starten des Rettungsmodus verwendet haben, muss der Installationsbaum vom gleichem Baum wie das davon erstellte Medium sein. Weitere Informationen zum Erstellen eines Installationsbaums auf einer Festplatte, NFS-Server, FTP-Server oder HTTP-Server finden Sie im Red Hat Linux Installationshandbuch.
Wenn Sie ein Rescue-Image ausgewählt haben, das keine Netzwerkverbindung erfordert, werden Sie gefragt, ob Sie eine Netzwerkverbindung herstellen wollen oder nicht. Eine Netzwerkverbindung ist dann sinnvoll, wenn Sie z.B. Dateien auf einem anderen Computer sichern wollen oder RPM-Pakete von einem gemeinsamen Netzwerk installieren möchten.
Außerdem wird folgende Nachricht angezeigt:
The rescue environment will now attempt to find your Red Hat Linux installation and mount it under the directory /mnt/sysimage. You can then make any changes required to your system. If you want to proceed with this step choose 'Continue'. You can also choose to mount your file systems read-only instead of read-write by choosing 'Read-only'. If for some reason this process fails you can choose 'Skip' and this step will be skipped and you will go directly to a command shell. |
Wenn Sie Fortfahren wählen, wird es versuchen, Ihr Dateisystem unter dem Verzeichnis /mnt/sysimage zu mounten. Falls es eine Partition nicht mounten sollte, wird dies Ihnen angezeigt. Wenn Sie Schreibgeschützt auswählen, wird es versuchen, das Dateisystem unter dem Verzeichnis /mnt/sysimageim schreibgeschützten Modus zu mounten. Wenn Sie Überspringen wählen, wird Ihr Dateisystem nicht gemountet. Wählen Sie Überspringen, wenn Sie denken, dass Ihr Dateisystem defekt ist.
Wenn sich Ihr System dann im Rettungsmodus befindet, erscheint ein Prompt auf der VC
(virtuelle Konsole) 1 und der VC 2 (verwenden Sie die Tastenkombination
-/bin/sh-2.05b# |
Wenn Sie Fortfahren gewählt haben, um Ihre Partitionen automatisch zu mounten, und diese mit Erfolg gemountet wurden, befinden Sie sich im Einzelbenutzermodus.
Wenn Ihr Dateisystem gemountet ist, und Sie die Root-Partition zur Root-Partition des System machen wollen, anstelle der temporären Rettungs-Umgebung, geben Sie den folgenden Befehl ein:
chroot /mnt/sysimage |
ein. Dies kann Ihnen von Nutzen sein, wenn Sie Befehle wie rpm eingeben, da hierbei Ihre root-Partition als / gemountet sein muss. Wenn Sie die Chroot-Umgebung verlassen wollen, geben Sie den Befehl exit ein und springen damit zum Prompt zurück.
Wenn Sie Überspringen gewählt haben, können Sie trotzdem versuchen, eine Partition von Hand im Rettungsmodus zu mounten, in dem Sie ein Verzeichnis wie /foo erstellen und den folgenden Befehl eingeben:
mount -t ext3 /dev/hda5 /foo |
Im obenstehenden Befehl handelt es sich bei /foo um ein Verzeichnis, das Sie erstellt haben, und bei /dev/hda5 um die Partition, die Sie mounten wollen. Wenn die Partition vom Typ ext2 ist, ersetzen Sie ext3 durch ext2.
Wenn Sie die Namen Ihrer Partitionen nicht kennen, geben Sie den folgenden Befehl ein, und Sie erhalten eine Liste der Namen:
fdisk -l |
Vom Prompt können zahlreiche nützliche Befehle aufgerufen werden, darunter:
list-harddrives um alle Festplatten im System aufzulisten
ssh, scp und ping, wenn das Netzwerk gestartet wurde
dump und restore für Benutzer mit Bandgeräten
parted und fdisk für die Verwaltung von Partitionen
rpm für das Installieren oder Aktualisieren von Software
joe für das Bearbeiten von Konfigurationsdateien (Wenn Sie joe, emacs, pico oder vi eingeben, wird der joe-Editor gestartet.)
[1] | Um eine Installationsbootdiskette zu erstellen, legen Sie eine leere Floppy ein und verwenden Sie die Datei images/bootdisk.img auf der Red Hat Linux CD-ROM #1 mit dem Befehl dd if=bootdisk.img of=/dev/fd0. |
[2] | Um eine Installationsboot-CD-ROM zu erstellen, lesen Sie bitte die Anweisungen im Red Hat Linux Installationshandbuch. |
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