In diesem Kapitel wird vorausgesetzt, dass Sie bereits über Grundwissen in BIND und DNS verfügen, da hier die Basiskonzepte nicht erläutert werden, sondern erklärt wird, wie das Bind Konfigurationstool (redhat-config- bind) verwendet wird, um die grundlegenden BIND-Serverzonen zu konfigurieren. Das Bind Konfigurationstool erstellt die Konfigurationsdatei /etc/named.conf und die Zonen-Konfigurationsdateien im Verzeichnis /var/named, sobald Ihre Änderungen wirksam werden.
![]() | Wichtig |
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Bearbeiten Sie die Konfigurationsdatei /etc/named.conf nicht. Das Bind Konfigurationstool generiert diese Datei, nachdem Ihre Änderungen angewendet wurden. Wenn Sie Einstellungen konfigurieren möchten, die nicht mit dem Bind Konfigurationstool konfigurierbar sind, fügen Sie sie zu /etc/named.custom hinzu. |
Das Bind Konfigurationstool erfordert das X Window System und die Anmeldung unter einem root-Account. Starten Sie das Bind Konfigurationstool, indem Sie auf Hauptmenü (im Panel) => Extras => Servereinstellungen => Domain Name Service klicken, oder an einem Shell-Prompt den Befehl redhat-config-bind eingeben (zum Beispiel an einem XTerm- oder GNOME-Terminal).
Das Bind Konfigurationstool konfiguriert als standardmäßiges Zonenverzeichnis /var/named. Alle angegebenen Zonendateien beziehen sich auf dieses Verzeichnis. Das Bind Konfigurationstool sieht bei der Eingabe von Werten auch die Prüfung der Syntax vor. Wenn ein gültiger Eintrag beispielsweise eine IP-Adresse ist, können Sie ausschließlich Zahlen und Punkte (.) in das Textfeld eingeben.
Mit dem Bind Konfigurationstool können Sie eine Forward-Masterzone, eine Reverse-Masterzone und eine Slave-Zone hinzuzufügen. Nachdem Sie diese Zonen hinzugefügt haben, können Sie sie im Hauptfenster bearbeiten oder löschen (siehe Abbildung 21-1.
Nachdem eine Zone hinzugefügt, bearbeitet oder gelöscht wurde, klicken Sie auf Speichern oder Datei => Speichern, um die Konfigurationsdatei /etc/named.conf und alle Zonendateien in das Verzeichnis /var/named zu schreiben. Durch die Übernahme Ihrer Änderungen wird weiterhin der named -Dienst veranlasst, die Konfigurationsdateien neu zu laden. Sie können auch auf Datei => Beenden klicken, um die Änderungen zu speichern und das Programm zu beenden.
Um eine Forward-Masterzone (auch bekannt als primärer Master) hinzuzufügen, klicken Sie auf die Schaltfläche Neu Wählen Sie Forward-Masterzone, und geben Sie den Domainnamen für die Masterzone in das Textfeld Domainname ein.
Ein neues Fenster (siehe Abbildung 21-2) mit folgenden Optionen wird angezeigt:
Name — Der Domainname, der im vorigen Fenster eingegeben wurde.
Dateiname — Der Dateiname der DNS-Datenbankdatei in Bezug auf /var/named. Mit .zone wird der Dateiname auf den Domainnamen gesetzt.
Kontakt — Die E-Mail-Adresse des Hauptkontakts für die Masterzone.
Primärer Nameserver (SOA) — Datensatz des Berechtigungsstatus (State of Authority, SOA). Hiermit wird der Name des Servers angegeben, der die beste Informationsressource für diese Domain darstellt.
Seriennummer — Die Seriennummer der DNS-Datenbankdatei. Diese Zahl muss jedes Mal erhöht werden, wenn die Datei geändert wird, so dass die Slave-Name- Server für die Zone die neuesten Daten abrufen. Das Bind Konfigurationstool erhöht diese Zahl, sobald die Konfiguration verändert wird. Die Zahl kann auch manuell geändert werden. Klicken Sie hierzu auf Einstellen neben dem Wert Seriennummer.
Zeiteinstellung — Die Werte Refresh, Retry, Expire und Minimum-TTL (Time to Live), die in der DNS-Datenbankdatei gespeichert sind. Alle Werte sind in Sekunden angegeben.
Datensätze — Datensatzressourcen des Typs Host, Alias und Nameserver hinzufügen, bearbeiten und löschen.
Ein Primärer Nameserver (SOA) muss angegeben werden, und es muss mindestens ein Nameserver-Datensatz angegeben werden, in dem Sie auf Hinzufügen im Abschnitt Datensätze klicken.
Klicken Sie nach der Konfiguration der Forward-Masterzone auf OK, um in das in Abbildung 21-1 gezeigte Hauptfenster zurückzukehren. Klicken Sie auf Speichern, um die Konfigurationsdatei /etc/named.conf zu schreiben, um alle Zonendateien in das Verzeichnis /var/named zu schreiben und den Daemon zu veranlassen, die Konfigurationsdateien neu zu laden.
Die Konfiguration erstellt dann einen Eintrag ähnlich dem folgenden in /etc/named.conf:
zone "forward.example.com" { type master; file "forward.example.com.zone"; }; |
Sie erstellt weiterhin die Datei /var/named/forward.example.com.zone mit folgenden Informationen:
$TTL 86400 @ IN SOA ns.example.com. root.localhost ( 2 ; serial 28800 ; refresh 7200 ; retry 604800 ; expire 86400 ; ttl ) IN NS 192.168.1.1. |
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