So führen Sie Kickstart-Installationen durch

Kickstart-Installationen können mit Hilfe einer lokalen CD-ROM, eines lokalen Festplattenlaufwerks oder mit Hilfe von Installationsarten wie NFS, FTP oder HTTP durchgeführt werden.

Zunächst müssen Sie eine Kickstart-Datei (ks.cfg) erstellen und dem Red Hat Linux Installationsprogramm zugänglich machen.

Speicherort der Kickstart-Datei

Eine Kickstartdatei muss an einem der folgenden zwei Orte vorliegen:

Normalerweise wird die Kickstart-Datei auf die Bootdiskette kopiert oder im Netzwerk bereitgestellt. Gewöhnlich wird die Verwendung des Netzwerks bevorzugt, da die meisten Kickstart-Installationen auf vernetzten Computern durchgeführt werden.

Im Folgenden wird genauer erläutert, wo die Kickstart-Datei gespeichert werden kann.

Bei einer diskettenbasierten Kickstart-Installation hat die Kickstart-Datei den Namen ks.cfg und befindet sich im Hauptverzeichnis der Bootdiskette. Beachten Sie, dass die Bootdisketten für Red Hat Linux im MS-DOS-Format vorliegen, was das Kopieren der Kickstart-Datei unter Linux mit dem Befehl mcopy vereinfacht:

mcopy ks.cfg a:
	

(stattdessen können Sie auch Windows verwenden). Sie können auch die MS-DOS-Bootdiskette mounten und die Datei mit cp kopieren. Die meisten diskettenbasierten Kickstart-Installationen von Red Hat Linux werden von CD-ROM ausgeführt, auch wenn es keine technischen Gründe dafür gibt.

Netzwerkbasierte Kickstart-Installationen kommen recht häufig vor und sind empfehlenswerter als diskettenbasierte Installationen, weil sie Systemadministratoren in die Lage versetzen, die Installation auf mehreren miteinander vernetzten Computern schnell und einfach zu automatisieren. In der Regel hat der Systemadministrator im lokalen Netzwerk sowohl einen BOOTP/DHCP- als auch einen NFS-Server eingerichtet. Der BOOTP/DHCP-Server liefert dem Client-System die notwendigen Informationen zur Einrichtung der Netzwerk-Software, und der NFS-Server stellt die tatsächlich für die Installation benötigten Dateien bereit. Die beiden Serverprozesse werden oft auf derselben Maschine ausgeführt, was jedoch nicht unbedingt notwendig ist.

Um eine netzwerkbasierte Kickstart-Installation durchzuführen, benötigen Sie einen in Ihr Netzwerk eingebundenen BOOTP/DHCP-Server, der die Konfigurationsinformationen für den Rechner enthält, auf dem Red Hat Linux installiert werden soll. Der BOOTP/DHCP-Server liefert den Clients die Informationen für deren Netzwerkkonfiguration sowie den Speicherort der Kickstart-Datei.

Wenn der BOOTP/DHCP-Server eine Kickstart-Datei angibt, versucht das Client-System, den Pfad über NFS einzubinden, und kopiert die angegebene Datei auf das lokale System. Die genauen Einstellungen hängen vom verwendeten BOOTP/DHCP-Server ab.

Hier ein Beispiel für eine Zeile aus der Datei dhcpd.conf für den DHCP-Server, der mit Red Hat Linux geliefert wird:

filename "/usr/new-machine/kickstart/";
next-server blarg.redhat.com;
      

Beachten Sie, dass die Zeile filename für den Namen der Kickstart-Datei (oder den Pfad zur Kickstart-Datei) zu verwenden ist und die Zeile next-server für den Namen des NFS-Servers.

Wenn der vom BOOTP/DHCP-Server ausgegebene Dateiname mit einem Schrägstrich ("/") endet, wird er lediglich als Pfad interpretiert. In diesem Fall bindet das Client-System den Pfad über NFS in das eigene Dateisystem ein und sucht nach einer Datei mit dem Namen:

<IP-Adresse>-kickstart
      

Der <IP-Adresse> -Teil des Dateinamens ist durch die IP-Adresse des Client zu ersetzen. Die IP-Adresse wird in durch Punkt getrennten Dezimalzahlen angegeben. Der Dateiname für einen Computer mit der IP-Adresse 10.10.0.1 würde beispielsweise 10.10.0.1-kickstart lauten.

Wenn Sie keinen NFS-Server angeben, versucht das Client-System, den Server als NFS-Server zu verwenden, der auf die BOOTP/DHCP-Anfrage geantwortet hat. Wenn Sie keinen Pfad oder Dateinamen angeben, wird das Client-System versuchen, /kickstart vom BOOTP/DHCP-Server zu mounten und - wie oben beschrieben - die Kickstart-Datei unter Verwendung desselben <IP-Adresse>-Kickstart-Dateinamens aufzufinden.