Einrichten einer Dual-Boot-Umgebung

Die Installation von zwei Betriebssystemen auf einem Computer erfordert eine Dual-Boot-Umgebung. Sie können immer nur mit einem der beiden Betriebssysteme arbeiten, nicht mit beiden gleichzeitig. Jedes Betriebssystem bootet von seinen eigenen Festplatten bzw. Festplattenpartitionen (eine Partition ist ein physikalischer Abschnitt auf einer Festplatte).

Im Folgenden wollen wir davon ausgehen, dass das andere Betriebssystem Windows ist. Die allgemeinen Abläufe sind allerdings bei anderen Betriebssystemen ähnlich.

AnmerkungBitte beachten
 

Wenn Red Hat Linux gemeinsam mit OS/2 auf Ihrem System installiert werden soll, müssen Sie die Festplattenpartitionen mit der Partitionssoftware von OS/2 erstellen - andernfalls kann OS/2 möglicherweise die Festplattenpartitionen nicht erkennen. Während der Installation dürfen keine neuen Partitionen erstellt werden. Die richtigen Partitionstypen für Ihre Linux-Partition werden jedoch während der Installation mit fdisk eingestellt.

Bevor Sie das Installationsprogramm starten, müssen Sie zuerst Platz für Red Hat Linux schaffen. Sie haben folgende Möglichkeiten:

Hinzufügen einer neuen Festplatte

Am einfachsten kann Platz für Red Hat Linux durch Hinzufügen einer neuen Festplatte geschaffen werden. Anschließend wird Red Hat Linux auf diesem Laufwerk installiert. Wenn Sie zum Beispiel eine zweite IDE-Festplatte hinzufügen, erkennt das Installationsprogramm von Red Hat Linux die zweite Festplatte als hdb und die vorhandene Festplatte (mit installiertem Windows) als hda. (Bei SCSI-Festplatten würde die neu installierte Festplatte als sdb und die andere Festplatte als sdaerkannt werden.)

Wenn Sie sich für den Einbau einer neuen Festplatte für Linux entscheiden, brauchen Sie nicht weiterzulesen. Sie müssen nach dem Start des Installationsprogramms von Red Hat Linux nur angeben, dass Linux auf der neu eingebauten Festplatte (hdb, sdb) installiert werden soll, und nicht auf der von Windows genutzten Festplatte.

Verwenden einer vorhandenen Festplatte oder Partition

Die zweiteinfachste Möglichkeit, für Linux Platz zu schaffen, ist die Verwendung einer Festplatte oder Festplattenpartition, die zurzeit von Windows verwendet wird. Angenommen, im Windows-Explorer werden zwei Festplatten angezeigt, C: und D:. Das kann bedeuten, dass im Computer entweder zwei Festplatten eingebaut sind oder eine Festplatte in zwei Partitionen aufgeteilt ist. In beiden Fällen (vorausgesetzt, die Größe reicht aus) können Sie Red Hat Linux auf der Festplatte oder der Festplattenpartition installieren, die von Windows als D: erkannt wird.

Diese Installationsart wird nur angezeigt, wenn der Computer über mindestens zwei Festplatten oder Festplattenpartitionen verfügt.

AnmerkungBitte beachten
 

Windows verwendet sowohl für austauschbare Datenträger (z.B. ein ZIP-Laufwerk) und Netzlaufwerke (virtuelle Laufwerke) als auch für lokalen Festplattenspeicher Buchstaben. Linux kann jedoch nicht auf Wechsel- oder Netzwerklaufwerken installiert werden.

Wenn eine lokale Windows-Partition zur Verfügung steht, in der Linux installiert werden soll, brauchen Sie nicht weiterzulesen. Führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Kopieren Sie alle zu sichernden Daten von der ausgewählten Festplatte oder Partition (in diesem Beispiel D:) auf ein anderes Laufwerk bzw. eine andere Partition.

  2. Starten Sie das Installationsprogramm von Red Hat Linux, und geben Sie das Laufwerk oder die Partition für die Linux-Installation an - in diesem Beispiel die Festplatte oder die Partition, die von Windows als D: bezeichnet wird. Beachten Sie, dass Linux zwischen Festplatten und Festplattenpartitionen unterscheidet. Folglich:

    • Wenn sich C: und D: auf zwei verschiedene Festplatten beziehen, werden diese vom Installationsprogramm als hda und hdb (IDE) bzw. sda und sdb (SCSI) erkannt. Geben Sie an, dass hdb bzw. sdb verwendet werden soll.

    • Wenn sich C: und D: auf Partitionen auf einer einzige Festplatte beziehen, werden diese vom Installationsprogramm als hda1 und hda2 (bzw. sda1 und sda2) erkannt. Während der Partitionierungsphase der Linux-Installation löschen Sie die zweite Partition (hda2 bzw. sda2) und partitionieren dann den nicht zugewiesenen freien Speicherplatz für Linux. (Die zweite Partition muss nicht vor der Linux-Partitionierung gelöscht werden. Wenn sie jedoch nicht gelöscht wird, gibt Windows bei jedem Systemstart eine Fehlermeldung aus, dass von Laufwerk D nicht gelesen werden kann. Außerdem würde beim versehentlichen Formatieren von Laufwerk D Ihr Linux-System zerstört werden.)

Erstellen einer neuen Partition

Die dritte Möglichkeit, Platz für Linux zu schaffen, ist die Erstellung einer neuen Partition für Red Hat Linux auf der Festplatte, die von dem anderen Betriebssystem verwendet wird. Wenn vom Windows-Explorer nur eine Festplatte angezeigt wird (C:), und keine neue Festplatte eingebaut werden soll, müssen Sie die vorhandene Festplatte partitionieren. Nach dem Partitionieren zeigt der Windows-Explorer weniger Speicherplatz für das Laufwerk C: an. Der Rest der Festplatte wird vom Red Hat Linux Installationsprogramm für Linux partitioniert.

Sie können zum Unterteilen der Festplatte ein Partitionierungsprogramm verwenden, das die vorhandenen Daten löscht, z.B. fdisk. Dann muss allerdings Windows neu installiert werden (und somit ist das wahrscheinlich nicht die beste Lösung...).

Für das Betriebssystem Windows wird von Drittanbietern eine Reihe von Partitionierungsprogrammen angeboten, die bei der Partitionierung keine Daten löschen. Wenn Sie sich für eines dieser Programme entscheiden, sollten Sie die entsprechende Dokumentation lesen.

Informationen zum Partitionieren mit FIPS (auf der Red Hat Linux CD-ROM enthalten) finden Sie in Abschnitt namens Partitionieren mit FIPS.